1975 bis 2010

1987

Bestandsgarantie für den Standort Lippstadt als Umweltbehörde.Klaus Matthiesen (links) im Landtagswahlkampf 1980 mit Eike Hovermann.

Bestand des StAWA gesichert

Zusage des Ministerpräsidenten Johannes Rau aus dem Juli 1987

„Der Bestand des Staatlichen Amtes für Wasser- und Abfallwirtschaft Lippstadt bleibt gesichert.“ Mit dieser Feststellung antwortete Ministerpräsident Johannes Rau (SPD) im Juli 1987 dem Lippstädter SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Hans Zaremba in einem Brief zu den Befürchtungen im heimischen Raum, wonach durch die geplante Einrichtung eines weiteren StAWA (Staatlichen Amtes für Wasser- und Abfallwirtschaft) in Herten die Einrichtung im Lippstädter Behördenhaus gefährdet sei.

Zusage bekräftigt

Damit bekräftigte der damalige Düsseldorfer Regierungschef eine vorherige Zusage seines Fachministers für Umwelt, Raumordnung und Landwirtschaft, Klaus Matthiesen, gegenüber dem Lippstädter Sozialdemokraten. Der im Februar 1941 in Schleswig-Holstein geborene und im Dezember 1998 in Köln verstorbene SPD-Politiker hatte in seinem Brief darauf abgehoben, dass die Lippstädter Behörde demnächst seine umweltpolitischen Aufgaben in zwar geringerer, aber auf Dauer leistungs- und arbeitsfähiger Größe erfüllen könne. Der Ministerpräsident wiederum hatte zudem in seiner Mitteilung herausgestellt, die Bestandsgarantie durch das Land erfolge unabhängig davon, wie die gesamte Bezirksabgrenzung letztlich ausfalle. Die Lippstädter Tageszeitung „Der Patriot“ berichtete dazu in ihrer Ausgabe vom 24. Juli 1987: „In seinem Schreiben an die Lippstädter Parteifreunde stellte Johannes Rau außerdem mit Nachdruck fest, dass die Verkleinerung der Einzugsgebiete die Chance biete, dass die betroffenen Ämter ihre Aufgaben zum Schutz der Umwelt und der natürlichen Lebensgrundlagen noch intensiver als bisher wahrnehmen könnten.“

Vom Amt zur Außenstelle

Was 1987 mit viel Engagement des Lippstädter SPD-Ortsvereins und des Mitgliedes des Landtages, Karl-Heinz Brülle, erreicht wurde, fand mit der Bildung der Landesregierung aus CDU und FDP im Sommer 2005 sein jähes Ende. Heute gibt es keine eigenständige Umweltbehörde mehr in der Lipperoder Straße. Die Aufgaben des früheren StAWA, aus dem noch in der Regierungszeit des unmittelbaren Rau-Nachfolgers Wolfgang Clement das Staatliche Umweltamt (StUA) in Lippstadt wurde, gingen nach dem Wechsel in der Düsseldorfer Staatskanzlei von 2005 auf die Bezirksregierung in Arnsberg über. Die in Lippstadt verbliebenen Landesbediensteten bilden heute lediglich eine Außenstelle des Arnsberger Regierungspräsidiums.