1975 bis 2010

2005

Drei Wahlkämpfe prägten das Jahr

Ein beachtliches Ergebnis für Hans-Joachim Kayser bei der Bürgermeisterwahl in 2005

Ursprünglich war mit der Landtagswahl am Sonntag, 22. Mai 2005, für das Jahr 2005 nur ein Wahlkampf im Kalender der Lippstädter Sozialdemokraten vermerkt. Doch diese Eintragung war schon im März 2005 durch die abrupte Entscheidung von Bürgermeister Wolfgang Schwade (CDU), sein erst im Herbst 2004 durch Wiederwahl erneut erlangtes Amt als Stadtoberhaupt am 30. September 2005 für einen Job in der Versicherungsbranche aufzugeben, zur Makulatur geworden. Über die Findung eines Kandidaten für das Amt des Ratsvorsitzenden und Chefs der Verwaltung (wofür der SPD-Fraktionsvorsitzende Hans-Joachim Kayser nominiert wurde) hinaus war von der Partei vor Ort auch ein Bürgermeisterwahlkampf zu organisieren. Zudem musste von den Sozialdemokraten an der Lippe nach der Ankündigung von Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) als Konsequenz aus der Niederlage seiner Partei bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen, für den Herbst 2005 eine Neuwahl des Bundestages anzustreben, im Jahr 2005 eine dritte Wahlkampagne bestritten werden.

Einstimmiges Votum.Ausgestattet mit dem Rückenwind der Kernstadt-Sozialdemokraten vom 15. Juni 2005 wurde Hans-Joachim Kayser (links) am 24. Juni 2005 von der Delegiertenkonferenz seiner Partei als Kandidat der SPD für die Bürgermeisterwahl am 18. September 2005 nominiert.

Augenhöhe

Dies alles verlangte von den Mitgliedern der SPD einen großen Einsatz, vor allem nach dem erst im September 2004 beendeten Kommunalwahlkampf. Es war eindrucksvoll, welch hohes ehrenamtliches Engagement vom Frühjahr (mit der Landtagswahl am 22. Mai) bis in den Herbst 2005 (mit den Entscheidungen für das Bürgermeisteramt und den Bundestag am 18. September) von den Sozialdemokraten in diesen drei Wahlkämpfen aufgebracht wurde. Beachtlich war das Ergebnis von Hans-Joachim Kayser bei der Bürgermeisterwahl. Ganze 1.480 Stimmen fehlten ihm für die Amtsübernahme in Rat- und Stadthaus. Zutreffend kommentierte „Der Patriot„, dass der Sozialdemokrat nach dieser Entscheidung mit dem Bürgermeister auf Augenhöhe verhandeln könne. Die Landtagswahl im Mai 2005, bei der die Lippstädterin Marlies Stotz über die Landesliste der SPD erneut in das Parlament am Rhein gelangte, bedeutete für Nordrhein-Westfalen nach 39 Jahre währender SPD-Regentschaft einen Wechsel zugunsten eines CDU-Regierungschefs. Doch im Sommer 2010 war diese Episode mit dem Einzug von Hannelore Kraft in die Staatskanzlei schon wieder Geschichte.