Supermarkt auf dem Schlachthofareal verhindert

Erfolgreiche SPD-Initiative im Frühjahr 2009

Als vor zehn Jahren Überlegungen bekannt wurden, auf dem vorherigen Schlachthofgelände einen Supermarkt zu errichten, rief das viele kritische Geister auf den Plan. Ihr gemeinsames Ziel war, im Dreieck von Beckumer Straße, Overmannstraße und Klockowstraße den Bau eines Einkaufzentrums zu unterbinden.

Gelungene Bebauung

Eine Dekade später besteht an dieser Stelle eine gelungene Bebauung, die zweifellos ein Gewinn für den Norden der Lippstädter Kernstadt ist. Auch ein Verdienst der GWL (Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Lippstadt), mit der auf dem verlassenen Areal die städtebauliche Entfaltung vorangetrieben werden konnte. Mit politischer Unterstützung durch die SPD schafften es Anwohner aus dem angrenzenden Quartier und die Arbeiterwohlfahrt (AWO) – die in diesem Viertel auch damals schon eine Kindertagesstätte und ein Haus für betreutes Wohnen unterhielt – im Jahr 2009, gemeinsam ein für die Entwicklung der Sozialstruktur an dieser Stelle hemmendes Shoppingcenter abzuwehren. „Wenn dieses Haus auch künftig uneingeschränkt ein Ort zum Leben und Wohlfühlen sein soll, dann darf hier kein Supermarkt entstehen“, hatte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba im März 2009 nach dem Ortstermin in der AWO-Wohnstätte die Position der Sozis formuliert. Mit von der Partie waren im Frühjahr vor zehn Jahren für die AWO ihr damaliger Geschäftsführer Theo Goesmann und die seinerzeitigen Leiterinnen des Wohnhauses, die jetzt berentete Angelika Kurek-Koutsandreou, und der benachbarten Kindertagesstätte „Panama“, die im Herbst 2017 im Alter von 60 Jahren verstorbene Gabriele Oelze-Krähling. Ebenso verschaffte sich beim Termin der SPD mit der AWO auch Wolfgang Hellmich als Bundestagskandidat seiner Partei einen Eindruck über die Lage im Norden von Lippstadt.

Lippstadt am Donnerstag, 19. März 2009:Treffen von Arbeiterwohlfahrt und Sozialdemokratie zur Sozialstruktur im Lippstädter Norden. Von links der damalige AWO-Geschäftsführer Theo Goesmann und die SPD-Politiker Hans Zaremba, Udo Strathaus und Wolfgang Hellmich.Archiv-Foto: Sammlung des SPD-Ortsvereins Lippstadt

Supermarkt überflüssig

„Für uns ist ein SB-Markt an dieser Stelle nicht nur störend, sondern schlichtweg auch überflüssig, wenn man sich die Dichte der im Umkreis von knapp 1.000 Metern angesiedelten Einkaufsstätten vor Augen führt“, unterstützte Udo Strathaus den AWO-Einsatz, auf dem einstigen Schlachthofgrundstück eine andere Nutzung durchzusetzen. Mit den Märkten von Rema, Elli, Aldi, Lidl und Plus gab es vor einem Jahrzehnt bereits hinreichend attraktive Angebote. Zudem sah der Ratsherr aus dem Lippstädter Norden im März 2009 die Gefahr, dass die offenkundigen Altlasten auf dem benachbarten vormaligen Lagerhof eines Schrotthandels mit dem Bau eines Einkaufscenters mit Beton lediglich zugeschüttet werden sollen. „Sie gehören ordentlich entsorgt“, forderte Udo Strathaus. „Ein Markt mit einer weiteren Abbiegespur zwischen Bastionstraße und Cappeltor schafft zwangsläufig neue Probleme in einem jetzt schon stark belasteten Verkehrsraum“, befürchtete damals der Vizevorsitzende des Bau- und Verkehrsausschusses, Karl-Heinz Brülle, der in unmittelbarer Nähe in der Chalybäusstraße seit seiner Kindheit wohnt.

Karl-Heinz Tiemann