SPD-Zukunftswerkstatt im Zentrum für Innovation

Von der Disco zum Startup-Zentrum

Hans Zaremba über die SPD im „Innovation Quarter Lippstadt“

Als „Keimzelle neuer Denkweisen“ bezeichnet sich das auf dem vormaligen KU-Gelände geschaffene „Innovation Quarter Lippstadt“. Was sich hinter diesem Zentrum für Innovation verbirgt, wollte die vom Co-Vorsitzenden des Lippstädter SPD-Ortsvereins, Karl-Heinz Tiemann, geleitete Zukunftswerkstatt der Sozialdemokraten an der Lippe erfahren, als sie den Komplex an der Rixbecker Straße inspizierte.

Blick in den Hörsaal der Hochschule an der Rixbecker Straße: Die Aufnahme mit dem vortragenden Referenten Udo Strathaus (rechts) dokumentiert die architektonisch strukturierte Akustikdecke, den Fußbodenbelag aus robusten Eiche-Stäbchenparkett sowie die Baukonstruktion aus Stahlbeton und Glas.
Foto: Karl-Heinz Tiemann

Geschichte

Mit dem von ihrer Partei gestellten Vorsitzenden des Aufsichtsrates der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Lippstadt (GWL), Udo Strathaus, hatten die Sozis einen ausgewiesenen Experten für den Besuch auf dem 18.000 Quadratmeter umfassenden Areal gewonnen. Der Ratsherr war es auch, der die SPD-Inspekteure mit einem kurzen Abriss über die Geschichte der Örtlichkeit informierte. Der Exkurs des Kommunalpolitikers erstreckte sich von der ursprünglich auf dem Grundstück bestandenen Ziegelei über die spätere Mülldeponie, der legendären KU-Diskothek und vorübergehenden Industriebrache bis zur heutigen Nutzung als Schaltstelle für Bildung, Forschung und Entwicklung. Zugleich hob der Stadtvertreter das nachhaltige Engagement der GWL heraus. Als Eigentümerin der Liegenschaft und Bauherr habe sie das „Innovation Quarter“ in Kooperation mit dem Architekturbüro Rinsdorf Ströcker – Gewinner des von der GWL veranlassten Architekten-Wettbewerbs – realisiert. Die in der Kolpingstraße in Lippstadt ansässige Architekten-Gemeinschaft habe mit einem einzigartigen Grundriss, der Eingeschossigkeit, zwei offenen Innenhöfen und dem sogenannten Market-Place als Treffpunkt und Ideenbörse aller Beteiligten punkten können. „Zweifellos eine gelungene Arbeit“, betonte der Chef des GWL-Aufsichtsrats in seiner Erläuterung des im Jahr 2017 mit der Hochschule Hamm Lippstadt (HSHL) erarbeiteten Konzepts für das Innovationszentrum.

Namensfindung

Ebenso blickte Udo Strathaus auf die Namensfindung des 17 Millionen Euro teuren Objekts, „wo der Begriff Innovation praktisch gesetzt war“. Die Idee, die einstige Disco-Nutzung mit dem neuen Namen zu verbinden, habe zu IQ geführt, „da sich KU und Q sprachlich gleich anhören“. Abgeleitet vom deutschsprachlichen „Innovations Quartier“ und dem englischen Ausdruck „Innovation Quarter“ werde sich vermutlich die Kurzbezeichnung IQ durchsetzen. Anfängliche Ankermieter waren neben der in 2009 gegründeten Hochschule auch die örtlichen Unternehmen Hella und HBPO, „die sich im Herbst 2018 wegen der ungewissen Zukunft für die Automobilindustrie überraschend zurückgezogen haben“. Die Hochschule blieb aber schon wegen ihres eigenen Raumbedarfs an Bord. „Durch eine Verkleinerung des Konzepts um etwa einem Drittel und dem Verzicht auf eine Tiefgarage war dennoch eine Verwirklichung der Pläne möglich.“ Parallel habe sich die GWL mit der Statik die Möglichkeit einer Aufstockung mit einer zweiten Ebene für eine 2.500 Quadratmeter große Bürofläche – inklusiv Treppe und Fahrstuhl – gesichert. Diese Perspektiven beinhalten auch Pläne für den nachträglichen Einbau einer Photovoltaikanlage. Unterdessen hat sich auch die GWL entschlossen, noch in diesem Quartal ihre Anlaufstelle aus dem Jahnweg in das IQ an der Rixbecker Straße zu verlagern. Sie wolle für ihre Zwecke insgesamt 550 Quadratmeter nutzen. Weitere Mieter seien Ferber-Software, das Digitale Zentrum Mittelstand und das Unternehmen Baustatik Radin. In seinem Fazit zeigte sich der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Karl-Heinz Tiemann beeindruckt von der zukunftsträchtigen Innovation der GWL, die an dieser Stelle „in einem architektonisch einzigartigen Bauwerk einen Schwerpunkt von Bildung und Forschung“ präsentiere.