Sorge um Bolzplatz und Hochwasser

Kernstadt-SPD vor Ort in der Gorch-Fock-Straße

Mit einem Termin vor Ort verschafften sich die Kernstadt-Sozialdemokraten unter Leitung ihres Vorsitzenden Hans Zaremba einen unmittelbaren Überblick zum Ausmaß einer möglichen Bebauung der bislang im Eigentum der Stadt Lippstadt befindlichen Grundstücke in der Gorch-Fock-Straße. Vorausgegangen waren Überlegungen im städtischen Planungs- und Umweltausschuss, Flächen im Stadtgebiet, die nicht zwingend für öffentliche Zwecke benötigt werden, für Bauzwecke zu veräußern

Ein überzeugendes Argument

Dazu wurden zwischenzeitlich aus der Mitte der betroffenen Anlieger aus dem Lippstädter Norden erste Vorbehalte laut. Insbesondere wehren sich die Bewohner in der Stormstraße dagegen, den in ihrer Nachbarschaft befindlichen Bolzplatz für eine Bebauung aufzugeben, wie dies Edmund Goldstein, einer ihrer Sprecher, gegenüber den SPD-Repräsentanten betonte. Dieser Platz werde seit Jahren von den Kindern und Jugendlichen des gesamten Stadtviertels als Spiel- und Tobeplatz für Fußball und andere Ballspiele, zum Drachen steigen und auch als Treffpunkt genutzt. Die dichte Bebauung in Angrenzung der Stormstraße (zwei Mehrfamilienhäuser mit je 24, ein Mehrfamilienhaus mit 18 und ein Hochhaus mit 32 Wohneinheiten und mehrere Reihenhäuser) mache eine solche Spiel- und Bewegungsfläche als Ausweichmöglichkeit dringend notwendig. „Ein durchaus überzeugendes Argument“, bemerkte SPD-Ortsvereinschef Zaremba und kündigte an, die kritischen Einwände aus der Stormstraße in seiner Fraktion und auch im Jugend- und Sozialausschuss der Stadt Lippstadt zur Sprache zu bringen.

Vor 2010 keine Bautätigkeit

Als weiteres Argument gegen eine weitere Bebauung in ihrer Nachbarschaft führten die Bewohner aus der Stormstraße die zunehmend angespannte Hochwassersituation an, die sich besonders vor zwei Jahren deutlich gezeigt habe, als etwa ein Drittel der Wiesenfläche unter Wasser gestanden habe. Die von der möglichen Bebauung betroffene Weide diene als Wasserspeicher und biete den angrenzenden Gräben und Bächen die Möglichkeit zur Ausbreitung. „Auf der Wiese steht nach starken Regenfällen stets das Wasser, weil der Grundwasserspiegel steigt“, berichtete Goldstein den Besuchern aus der SPD. Der Planungsexperte der Sozialdemokraten, Ratsmitglied Udo Strathaus, der mit einem Übersichtsplan zum Ortstermin erschienen war und in der späteren Aussprache in der Gaststätte „Bei Köneke’s“ zudem die mögliche Entwicklung des Baugebietes Triftweg-Ost mit seinen denkbaren Verkehrsanbindungen aufzeigte, sagte auch eine eingehende Prüfung der Anliegersorgen um den Hochwasserschutz zu. Für den Herbst, so Strathaus und Zaremba, plane die SPD ein weiteres Bürgergespräch zu den Entwürfen für den Lippstädter Norden. „Dort werden wir dann über den weiteren Sachstand informieren“, hob Strathaus hervor. Die Gefahr, dass schon bald die ersten Bagger und Kräne in das Baugebiet Triftweg-Ost einziehen, konnte Ratsherr Karl-Heinz Brülle zerstreuen. „Vor dem Jahr 2010 wird sich dort nichts ereignen“, lautete seine Einschätzung.