Ausgabe Nr. 2/2008: Der Kampf um das Weiße Haus

das komplizierte Verfahren der Parteien zur Nominierung ihrer Kandidaten hat allerdings schon am Donnerstag, 3. Januar, im Bundesstaat Iowa begonnen. Im dichten Takt wurden die Vorwahlen in ausgesuchten Bundesstaaten fortgesetzt, ehe am „Super-Dienstag“, 5. Februar, in mehr als 20 Bundesstaaten abgestimmt wird.

Vorentscheidungen: Spätestens am 5. Februar dürften bei den Parteien der Demokraten und der Republikaner die klaren Favoriten feststehen. Am Tag darauf richtet der Lippstädter SPD-Ortsverein zur Präsidentschaftswahl in den USA seinen Politischen Aschermittwoch aus. Bis Anfang Juni wird in den restlichen Staaten abgestimmt. Offiziell küren die Demokraten ihre Bewerberin oder ihren Kandidaten auf dem Parteitag in Denver Ende August, die Republikaner in Minneapolis Anfang September

Abstimmungsmodus: In den Vorwahlen werden die Delegierten für die Parteitage bestimmt. Es gibt zwei Sorten von Vorwahlen: Die „primary“ ist der einfache Akt der Stimmabgabe in einem öffentlichen Wahllokal, dieser Modus gilt in der Mehrheit der 50 Staaten. Der „caucus“ ist indes eine Parteiversammlung, bei der sich Mitglieder persönlich zur Diskussion treffen und danach abstimmen. Diese Treffen auf Ortsebene haben einen basisdemokratischen Anstrich. Im ersten Vorwahl-Staat Iowa gilt traditionell das „caucus“-System.

Delegierte: Die Zahl der Delegierten, die jeder Staat nach der Vorwahl zu den Parteitagen der Nominierungen entsenden darf, hängt vor allem von seiner Bevölkerungsstärke ab. Je mehr Stimmen ein Kandidat in einem Staat bekommt, desto mehr Delegierte vertreten ihn. Iowa etwa darf auf dem Parteitag der Demokraten nur 57 der gut 4200 Delegierten stellen, das weitaus größere Kalifornien hingegen 441. Nicht alle Delegierten werden durch die Vorwahlen bestimmt: Kongressmitglieder und Gouverneure sowie Vertreter der Parteiapparate sind automatisch als Delegierte zugelassen.

Loyalität bei Kandidatenkür: Die durch Vorwahl bestimmten Delegierten sind in ihrem Abstimmungsverhalten gebunden. Sie müssen auf dem Parteitag für jenen Bewerber stimmen, in dessen Namen sie ausgewählt worden sind. Viele Experten erwarten deshalb, dass die Kandidaten de facto bereits nach dem „Super Tuesday“ am 5. Februar feststehen, weil dann bereits die Mehrzahl der Delegierten gewählt ist. Die Parteitage ein halbes Jahr später dürften nur noch der offiziellen Kür der Bewerber dienen. Überraschungen sind eher nicht zu erwarten.

Wer ist Helmut Kuhne?

Referent am Politischen Aschermittwoch 2008

Viele der Sozialdemokraten vor Ort kennen Helmut Kuhne seit über 30 Jahren. Bereits als Jungsozialist war er häufig in den Veranstaltungen der Lippstädter SPD, ebenso später auch als Europaabgeordneter. Er gilt als gründlicher Kenner der internationalen Politik, was er auch als Redner beim Politischen Aschermittwoch 2003 des Lippstädter SPD-Ortsvereins mit seinen zutreffenden Prognosen zur Entwicklung im Nahen Osten vor dem Aufziehen des Krieges im Irak in bestechender Form belegte.

Helmut Kuhne wurde am 6. September 1949 in Soest geboren, ist verheiratet, Vater von zwei Kindern und lebt in Bad Sassendorf. Seit 1969 ist er in der SPD, ist Mitglied bei ver.di und der AWO. Nach dem Abitur in 1968 studierte er bis 1973 an den Universitäten in Bielefeld und Münster Soziologie mit dem Diplom-Abschluss. Von 1974 bis zum Einzug in das Europaparlament in 1994 war er in der Erwachsenenbildung tätig, zuletzt als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Landesinstitut für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen in Soest. Von 1984 bis 1994 gehörte er dem Kreistag an. Zudem nahm er viele Funktionen in der SPD und verschiedene Aufgaben in den Gremien des WDR wahr.

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