Vom Campen bis zum Auenzentrum

Tour de Lippstadt mit Wolfgang Hellmich, aufgezeichnet von Hans Zaremba

Es war ein gelungenes Programm, was der stellvertretende Vorsitzende des Lippstädter SPD-Ortsvereins, Udo Strathaus, für die öffentliche Stadtrundfahrt der Sozialdemokraten aus der Kernstadt organisiert hatte. Der Ratsherr hatte für die Durchführung der über fünfstündigen „Tour de Lippstadt“ etliche Etappen eingeflochten, die allesamt in den letzten Jahren in der Kommunalpolitik von Bedeutung waren und auch künftig Gegenstand der Beratungen in den städtischen Gremien sein werden.

Neues Angebot für den Tourismus.Bernhard Schäfermeier (rechts) führt die Radlergruppe über die auf seinem Hofgelände entstandene Campinganlage. Mit im Bild links Wolfgang Hellmich.

Camping am Albersee

Vom Rathausplatz führte die Fahrt zu dem an der Lippstädter Seenplatte gelegenen Campingplatz, der auf dem Anwesen der Familie Schäfermeier entstanden ist. Der Landwirt Bernhard Schäfermeier, der sich bisher überwiegend mit dem Anbau von Kartoffeln und Spargel befasst hat, ist nun auch Chef eines Areals, auf dem 89 Stellplätze und 18 Parkmöglichkeiten für Reisemobile vorhanden sind. Die Größe der Parzellen liege zwischen 120 und 160 Quadratmetern. Mit berechtigtem Stolz zeigte der Agrarier auf, dass jeder der Plätze mit einem Frischwasser- und Stromanschluss ausgestattet und ebenso die Entwässerung gesichert sei. Arrondiert wird dies alles mit einem großzügigen Sanitärbereich und einem separaten Wickelraum, wovon sich die Radlergruppe einen unmittelbaren Eindruck verschaffen konnte. Die Heimatorte der Gäste der Niederdedinghausener Anlage befänden sich von der Nordsee bis zum Allgäu und von Schweden bis Ungarn. „Mit der Auslastung sind wird zufrieden“, unterstrich der jetzige Freizeitunternehmer. Zur Freude des Bad Sassendorfer Campers mit Dauerquartier in Cuxhaven-Duhnen, dem mitradelnden Bundestagskandidaten der SPD, Wolfgang Hellmich, sollen im nächsten Jahr mit der Einstellung eines Platzwartes und einer Reinigungskraft zwei neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Wünscht sich sportliche Aktivitäten.Dafür sprach sich der Lipperbrucher Ortsvorsteher Gunther Schmich (zweiter von rechts) beim Besuch der Radlergruppe in der ehemaligen Kaserne aus. Mit im Bild von links nach rechts SPD-Ortsvereinsvorsitzender Hans Zaremba, Bundestagskandidat Wolfgang Hellmich und der Ratsherr Udo Strathaus.

Sportabzeichen in Ex-Kaserne

Weniger erquicklich ist derzeit die Situation, die sich der Gruppe in der ehemaligen Lipperlandkaserne bot. Etliche mit viel Geld in den letzten Jahren ihres Betriebes aufwendig restaurierten Gebäude und Einrichtungen „gammeln vor sich hin“, so Ortsvorsteher Gunther Schmich, „weil es an den nötigen Unterhaltungsmaßnahmen fehlt“. Als besonders traurig empfindet es der Sozialdemokrat, dass die beachtlichen Sportanlagen kaum genutzt würden, obwohl hier bis auf Schwimmen das komplette Sportabzeichen erworben werde könne. Von der kommenden Ratsperiode erhoffe er sich einen erneuten Vorstoß, um einen fortlaufenden Sportbetrieb auf dem weitläufigen Territorium anbieten zu können. „Der Bedarf ist gegeben“, unterstrich der engagierte Kommunalpolitiker seine Erwartungen. Gelungen sei aber die Ansiedlung des Speditionsbetriebes, der nach einer betrieblichen Neustrukturierung seinen Standort als „Möbelspedition Lipperland“ in der ehemaligen Kaserne beibehalten werde. Der Einzug der „roten Armee“, wie dieses Unternehmen wegen der Farbe seiner Fahrzeuge genannt wird, auf das geschichtsträchtige Gelände, das Gunther Schmich als Berufssoldat wie kaum ein anderer kennt, habe sich als vorteilhaft für die Liegenschaft erwiesen. „Von Vandalismus ist die Kaserne dadurch weitgehend verschont geblieben.“

Gruppenbild im Garten des Bad Waldliesborner Cafe Nölke.Von links nach rechts Hans Zaremba, Wolfgang Hellmich, Gastgeber Wilfried Glennemeier, und Udo Strathaus. Die vier halten ein erheiterndes Geschenk in Händen, das der Touristik- und Marketinggeschäftsführer den Besuchern aus der SPD für ihren Wahlkampf mitgebracht hatte.

Selbsthilfe in Bad Waldliesborn

Eine Ruhepause legten die Radler im Bad Waldliesborner Cafe Nölke ein, wo sie vom Geschäftsführer der Touristik & Marketing GmbH, Wilfried Glennemeier, empfangen wurden. Der redegewandte Interessenverwalter des Heilbades schilderte die Probleme vor Ort (wie die Rückgänge bei den Belegungszahlen) und das Engagement der Selbsthilfeorganisation der Bad Waldliesborner Bürgerschaft und Gewerbetreibenden. „Die Zeiten der großflächigen Inserate sind vorbei, wir holen heute unsere Gäste durch eine direkte Ansprache in den Fußgängerzonen in unseren Ort“, berichtete der Geschäftsführer über den „Straßenwahlkampf“ der von ihm repräsentierten Institution in den Städten des Ruhrgebietes. Wolfgang Hellmich, SPD-Bundestagsbewerber, nutzte den Stopp in „Lippstadts schönster Tochter“, um seine Eindrücke über die bei der Befahrung mit dem Rad gewonnenen Eindrücke herausstellen. Was er in Niederdedinghausen und in Bad Waldliesborn erlebt habe, stimme ihn positiv. „Hier sind die Potentiale entdeckt worden, mit denen die Stadt Lippstadt zweifellos wuchern kann, wenn sie die in ihrer Kommune schlummernden Stärken nutzt“, betonte der Vizelandesgeschäftsführer seiner Partei, der sich im Bundestag verstärkt der Weiterentwicklung des Tourismus widmen wolle.

Fachkundiger Vortrag in der Cappeler Geist.Dort, wo vor Jahren die Gemarkungen Cappel auf der Lippstädter Seite und Liesborn auf dem Gebiet der Gemeinde Wadersloh noch mit einer Brücke über die Glenne verbunden waren, erläuterte der Ratsherr Karl-Heinz Brülle (links) den Sachstand der beschlossenen Maßnahmen zum Hochwasserschutz entlang der Deiche des kleinen Grenzflusses.

Hochwasserschutz und Auenzentrum

Die Inspekteure auf den Fahrrädern fuhren anschließend zu den Glennedeichen, um vom stellvertretenden Vorsitzenden des Bau- und Verkehrsausschusses, Karl-Heinz Brülle, über den Stand der Maßnahmen für den Hochwasserschutz unterrichtet zu werden, und zum ehemaligen Tiergarten am Stadtwald, wo der Stadtvertreter Udo Strathaus mit vielen Informationen zum Vorhaben, dort ein Auenzentrum zu errichten, aufwarten konnte.

Engagiert für ein Auenzentrum in Lippstadt.Das war der Ratsherr Udo Strathaus auch, als er das von ihm seit Jahren befürwortete Projekt auf dem Gelände des ehemaligen Tiergartens am Stadtwald der Radlergruppe der Kernstadt-Sozialdemokraten präsentierte.