Ausgabe Nr. 8/2011: Armut in Lippstadt

Armut in Lippstadt

Das Domizil der Lippstädter Tafel:Ein Ort für bedürftige Menschen im Stadtgebiet von Lippstadt und der Treffpunkt der Kernstadt-Sozialdemokraten am Dienstag, 23. August, um 18.00 Uhr, wenn sie während ihrer Sommertour 2011 diese Caritas-Einrichtung in der Bökenförder Straße 1 besichtigen.

Armes, reiches Lippstadt

Sommertour 2011 der SPD führt zur „Tafel“ in die Bökenförder Straße 1

Jetzt, wo die Wirtschaftskrise als überwunden gilt und die Arbeitslosigkeit abnimmt, scheint doch alles in Ordnung zu sein. Doch dies ist offensichtlich eine nur oberflächliche Deutung der gegenwärtigen Situation in Deutschland und in Lippstadt.

Erschreckend

Dass es auch an der Lippe viele Familien gibt, die in Armut leben, ist spätestens seit dem öffentlichen Armutsdialog des Lippstädter SPD-Ortsvereins im Januar 2010 keine Überraschung mehr. Bereits vor 20 Monaten war die erschreckende Feststellung des damaligen Fachdienstleiters und des im Juni 2011 zum Chef des neu geschaffenen städtischen Fachbereichs für Jugend, Schule und Soziales gewählten Beamten, Manfred Strieth, zu vernehmen: „27 Prozent der Familien in Lippstadt haben ein Bruttoeinkommen, das unter 15.000 Euro im Jahr liegt.“ So wundert es auch nicht, dass in Lippstadt eine „Tafel“ geschaffen wurde, wo sich bedürftige Familien mit ihrem täglichen Bedarf an Lebensmitteln eindecken können. Diese Einrichtung des Caritas-Verbandes in der Bökenförder Straße 1 in Lippstadt wollen die Kernstadt-Sozialdemokraten im Rahmen ihrer Sommertour 2011 am Dienstag, 23. August, 18.00 Uhr, besuchen. Dazu sind alle Genossin und Genossen sowie interessierten Bürgerinnen und Bürger eingeladen.

Alarmierend

„Tafel“ ist die Bezeichnung für eine gemeinnützige Hilfsorganisation, die qualitativ einwandfreie Lebensmittel, die aber im Wirtschaftskreislauf nicht mehr verwendet und ansonsten vernichtet würden, an Bedürftige verteilt. In einem Interview von „Spiegel-Online“ wurde im Mai 2009 der Vorsitzende des Bundesverbandes Deutsche Tafel e.V., Gerd Häuser, befragt, ob es nur Hartz-IV-Empfänger seien, die auf die Hilfe der Tafeln angewiesen seien. Die Antwort war alarmierend: „Nein. Früher hatten wir vor allem Obdachlose als Kunden. Heute aber gibt es eine neue Armut, die vor allem Familien mit Kindern trifft. Das sind Menschen, die Vollzeit arbeiten – deren Einkommen aber trotzdem nicht reicht. Das betrifft Leute mit Teilzeitjobs, allein erziehende Mütter oder Angestellte im Niedriglohnsegment, die ihr Einkommen mit ALG II aufstocken müssen. Und zu uns kommen immer mehr Senioren, die nun auf Grundsicherung angewiesen sind.“