Ausgabe Nr. 6/2013: Die Süderhöhe im Blick

‚Woher wir kommen, wohin wir wollen‘

Rückblick auf die Rede von Bernd Faulenbach zur SPD-Geschichte

Mit dem Bochumer Sozialdemokraten und Professor Dr. Bernd Faulenbach war im April ein deutschlandweit anerkannter Historiker und exzellenter Kenner der sozialdemokratischen Geschichte zum SPD-Stadtparteitag nach Lippstadt gekommen.

Verfolgung ausgesetzt

In seinem Referat „150 Jahre SPD – Woher wir kommen, wohin wir wollen“ spannte der Vorsitzende der historischen Kommission beim SPD-Parteivorstand in Berlin einen Bogen von der Entstehung der Sozialdemokratie aus dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV) am 23. Mai 1863 bis in die politische Gegenwart und ihrer heutigen Bedeutung als Volkspartei. „Wenn man einen Menschen fragt, wer er ist, so wird er in der Regel seine Lebensgeschichte erzählen“. Diese Bemerkung stellte der Geschichtsforscher an den Beginn seiner Ausführungen im „Kasino“ und sie gelte auch für die Sozialdemokratie. Der Einsatz für eine Verbesserung der sozialen Verhältnisse und ihre Verpflichtung für die Demokratie habe die SPD geprägt. Die Sozialdemokratie habe wie keine andere Partei für die Durchsetzung der Demokratie in Deutschland gekämpft, hob der Redner mit Blick auf die Verfolgung ihrer Mitglieder im Kaiserreich sowie während der Diktaturen der Nazis im Dritten Reich von 1933 bis 1945 und der Kommunisten in Ostdeutschland von 1945 bis 1989 hervor. „Die Geschichte der Demokratie in Deutschland kann ohne die SPD nicht geschrieben werden“, unterstrich Bernd Faulenbach vor den Teilnehmern des Lippstädter SPD-Stadtparteitages.

Ein exzellenter Kenner der sozialdemokratischen Geschichte: Bernd Faulenbach hob auf dem Lippstädter SPD-Stadtparteitag im April die Bedeutung der Sozialdemokratie als Volkspartei hervor. Ein Foto des SPD-Unterbezirks Bochum.

Ausgleich betrieben

„Die SPD hat sich stets für einen Ausgleich in der internationalen Politik eingesetzt“, betonte der Ehrenvorsitzende der Bochumer SPD in seinem Lippstädter Referat vor dem Hintergrund des Eintretens seiner Partei für den Völkerbund, die Locarno-Politik in der Weimarer Republik, für ein vereinigtes Europa, den Ausgleich mit dem Osten während der sogenannten neuen Ostpolitik und der Kanzlerschaft von Willy Brandt, den KSZE-Prozess und gesamteuropäische Lösungen seit den 1970er Jahren.

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