Vom Bankkaufmann zum Sozialpädagogen

Der SPD-Ratsherr Josef Niehaus wird 70

Wer inzwischen 59 Jahre in derselben Straße seiner Geburtsstadt, im Weidegrund, wohnt, der gehört sicherlich zu den „Ureinwohnern“ dieses Lippstädter Quartiers. Am diesem Sonntag kann der Mann aus dem Süden Lippstadts auf 70 Lebensjahre zurückschauen. Von Josef Niehaus, Ratsherr und Senior der Sozialdemokraten im Rathaus, ist die Rede.

Eines seiner Themen ist eine nachhaltige Beteiligungspolitik in Lippstadt: Sie erläuterte der Kommunalpolitiker Josef Niehaus im Juni 2015 der SPD-Fraktion im Rathaus.

Beeinflusst vom Aufbruch in 1968

Der heutige Kommunalpolitiker erblickte in einem der kältesten Winter – wo schon im November die Temperaturen unter null sanken und im Dezember bereits die zweite Frostwelle zu verzeichnen war – kurz vor Weihnachten 1946 das Licht der Welt. Er ging in Lippstadt zur Schule und absolvierte bei der damaligen Stadtsparkasse Lippstadt eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Während seiner Zeit bei dem örtlichen Geldinstitut war er auch für eine längere Spanne in der Zweigstelle der Sparkasse im Süden in der Erwitter Straße beschäftigt, die sich damals noch an der Ecke zur Kampstraße befand. In der zweiten Hälfte der 1960er Jahre begann der Banker – beeinflusst durch seinen ehrenamtlichen Einsatz in der Jugendarbeit der Pfarrei St. Joseph und den gesellschaftlichen Aufbruch der 68er Generation – ein sozialpädagogisches Studium. Damit legte er die Grundlage für seine spätere 30jährige hauptberufliche Tätigkeit als Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Dortmunder Jugendverbände.

Einen wirksamen Lärmschutz für den Südwesten hält er für unerlässlich: Dies stellte Josef Niehaus (links) im Juni 2012 bei der Quartierbegegnung der SPD im südwestlichen Quartier der Kernstadt heraus. Archiv-Fotos (2): Hans Zaremba

Geprägt von der Arbeit im Revier

„In der Stadt des BVB konnte ich lernen, wie man sich in öffentliche Angelegenheiten einmischt und wie gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen Politik zu machen ist“ charakterisiert Josef Niehaus auf seine berufliche Phase im Ruhrgebiet, die ihn in besonderer Weise geprägt habe. Geformt habe ihn zudem sein freiwilliges Engagement in der deutschen Pfadfinderschaft St. Georg. Für den katholischen Pfadfinderverband gehörte er in den 1970er und 1980er Jahren sowohl der Diözesanleitung in Paderborn als auch der Bundesleitung an. Die dortigen Grundprinzipien von Freiwilligkeit, Selbstorganisation, Eigenverantwortlichkeit, Abenteuer und Weggefährtenschaft hätten ihm nachhaltige Erfahrungen vermittelt, „die ihre Wirksamkeit bis ins hohe Alter behalten“. Seit dem Jahr 2009 beteiligt sich der verheiratete Vater von vier erwachsenen Kindern und Opa von vier Enkeln an der Kommunalpolitik in seiner Heimatstadt und konnte im Mai 2014 bei der Stadtratswahl seinen Wahlbezirk im Lippstädter Südwesten direkt gewinnen. Für die Sozialdemokraten ist der Sozialpädagoge gegenwärtig ordentliches Mitglied in den Ausschüssen für Schule und Kultur, Sport und Rechnungsprüfung. Überdies gehört er dem Aufsichtsrat der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Lippstadt als Vorsitzender an.

Hans Zaremba