Ausgabe Oktober 2018: Zusammenhalt in Lippstadt und die AWO

Deutsche Geschichte

Das Schicksal der jüdischen Familien in Hovestadt

Nachtrag zur SPD-Radtour im August – eine Information von Josef Niehaus

Wer den Ratsherrn Josef Niehaus kennt, dem wird auch sein Interesse an der deutschen Vergangenheit nicht entgangen sein. Rote Lippe Rose intern hat der 71jährige als Nachtrag zu der Ende August durchgeführten Radtour des Lippstädter SPD-Ortsvereins, die zum Schloss Hovestadt führte, eine Information zum Schicksal der jüdischen Familien im Ortsteil in der benachbarten Gemeinde Lippetal überlassen.

Informationen aus dem Internet

Dem Inter-Lexikon zur „Geschichte der jüdischen Gemeinden im deutschen Sprachraum“ sind folgende Auszüge zu entnehmen: „Erste jüdische Familien siedelten sich nachweislich um 1730 in Hovestadt und Herzfeld an. Damals erlaubte die gräfliche Herrschaft von Plettenberg-Lenhausen knapp 30 Familien die Ansässigkeit, um die Wirtschaftskraft des Herrschaftsgebietes zu stärken. Gegen Mitte des 19.Jahrhunderts betrug die Zahl der jüdischen Gemeindeangehörigen knapp 100 Personen, nachdem in der ersten Jahrhunderthälfte ein verstärkter Zuzug jüdischer Familien erfolgt war. Um 1860 betrug der jüdische Bevölkerungsanteil immerhin fast 15%.“

Lippetal-Hovestadt am Samstag, 25. August 2018:Bei der SPD-Radtour galt das Interesse von Josef Niehaus (links) und Udo Strathaus auch dem Schicksal der jüdischen Familien in Hovestadt. Foto: Karl-Heinz Tiemann

Opfer des Terrors der Nazis

„Die Synagogengemeinde Hovestadt setzte sich – laut Statut von 1856 – aus den jüdischen Bewohnern der Bürgermeisterei Oestinghausen und von den kleineren Dörfern Dinker (heute Welver), Eilmsen, Herzfeld, Ostinghausen, Vellinghausen und Weslarn (heute Bad Sassendorf) zusammen. Anfang der 1870er Jahre löste sich die Kultusgemeinde wegen des Wegzugs vieler ihrer Angehörigen offiziell auf. Das seit der Jahrhundertwende nicht mehr genutzte Synagogengebäude wurde verkauft und 1934 abgerissen