Dienstag, 24. März 2020: Informationen und Wahlen

Aschermittwoch eine Traditionsveranstaltung

Rückblick in den Februar 2010 von Hans Zaremba

Mit der in diesen Monaten in der Entstehung befindlichen Publikation „Lippstädter Sozialdemokraten schreiben Geschichte“ schauen die Verantwortlichen des Projektes 2021 auch auf die Traditionsveranstaltungen der Sozis an der Lippe. Zu den jährlichen Angeboten des SPD-Ortsvereins Lippstadt gehört auch das seit fast zwei Jahrzehnten in der Gaststätte „Jathe`s Kegelbahnen“ ausgerichtete Treffen zum „Fisch nach Karneval“. Durch seine Diskussionen zu den unterschiedlichsten Themen des politischen Spektrums – von kommunalen Fragen über die Angelegenheiten in Nordrhein-Westfalen und in der Bundesrepublik Deutschland bis zu den Aufgaben auf der europäischen Ebene – unterscheidet er sich vom üblichen Schnittmuster der sonstigen und mitunter auch recht derben Kundgebungen nach den närrischen Tagen.

 

Einschätzung

Vor einem Jahrzehnt war bei der 10. Auflage des Politischen Aschermittwochs der SPD in Lippstadt – am 17. Februar 2010 – mit Blick auf die am Sonntag, 9. Mai 2010, anstehende Landtagswahl die Landespolitik das Thema des Abends. Dabei beurteilte die örtliche Landtagsabgeordnete Marlies Stotz die Politik der Düsseldorfer CDU/FDP-Koalition „als weit ab von der Realität“. Eine zweifellos richtige Einschätzung, was sich drei Monate später auch im Ergebnis der Landtagswahl mit dem Scheitern der erst im Mai 2005 überraschend ins Amt gekommenen schwarz-gelben Regierung von Jürgen Rüttgers widerspiegeln sollte.

 

Lippstadt am Aschermittwoch 17. Februar 2010 (I): Von links Gudrun Beschorner, Harald John, Sabine Pfeffer, Wolfgang Schulte Steinberg und der im April 2016 verstorbene Klaus-Wilhelm Penzler.

Prognose

Das zentrale Thema im Wahlkampf 2010 werde, so die Prognose der Lippstädter Landes- und Kommunalpolitikerin, die Bildungspolitik sein. Die SPD-Frau mit Sitz im Ausschuss für Schule und Weiterbildung unterstrich die Notwendigkeit von Gemeinschaftsschulen (Gesamtschulen) im Ganztagsbetrieb, mit denen eine zu frühere Differenzierung der Schüler vermieden werde. Dass diese Schulform im Frühjahr 2010 von vielen Eltern bevorzugt wurde, konnte Marlies Stotz vor zehn Jahren mit dem Hinweis von 120 Anmeldungen für die neue Gesamtschule belegen. Die SPD werde nach einem Sieg 9. Mai 2010 auch wieder dem Elternwillen den Vorrang einräumen („Die verbindliche Grundschulempfehlung für den künftigen Weg der Kinder wird enden“) und die Kopfnoten abschaffen („Sie werden der Vielfalt der Kinder nicht gerecht“). Auch für einen beitragsfreien Besuch von Kindertagesstätten und die Beendigung der Studiengebühren sprach sich Marlies Stotz aus.