Bundestagswahl 2021 wirft ihre Schatten voraus

Von Koenen über Sander bis zu Hovermann

Von 1953 bis 2009 kamen drei SPD-Bundestagsabgeordnete aus Lippstadt

Als am Donnerstag, 21. Juni 2012, der Bad Sassendorfer Wolfgang Hellmich für den von der NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft in ihr Kabinett berufenen Michael Groschek in den Bundestag nachrückte, war er seit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland in 1949 erst der vierte Sozialdemokrat aus der Region von Lippstadt, der Bundestagsmitglied wurde. Zuvor waren mit Jakob Koenen (1953 bis 1969), Engelbert Sander (1969 bis 1976 sowie 1978 bis 1987) und Eike Hovermann (1995 bis 2009) ausschließlich Lippstädter, die aus dem heimischen Raum in den Bundestag gelangten. Bei aller Verschiedenheit der drei Lippstädter Sozis bildete für sie jeweils die Arbeit im Stadtrat und Kreistag den Beginn ihres parlamentarischen Engagements.

Jakob Koenen

Der einstige Bürgermeister (geboren am Mittwoch, 5. Juni 1907, und verstorben am Mittwoch, 16. Januar 1974, in Lippstadt) wurde in der Geschichte der Lippstädter SPD als erster Sozialdemokrat aus der Region an der Lippe in den Bundestag entsandt. Die Zugehörigkeit des populären Politikers in der damals in Bonn angesiedelten Volksvertretung erstreckte sich von der zweiten Wahlzeit im September 1953 bis zum Ende der fünften Legislaturperiode und der ersten bundesweiten Großen Koalition im September 1969.

Lippstadt am Donnerstag, 16. September 1976: Engelbert Sander (links) hatte damals den Verteidigungsminister Georg Leber zur Unterstützung im Bundestagswahkampf zu Gast. Die Aufnahme ist bei einer Pressekonferenz im Hotel „Drei Kronen“ entstanden.
Archiv-Foto: Sammlung Hans Zaremba

Engelbert Sander

Der hauptamtliche Gewerkschaftler (geboren am Mittwoch, 30. Januar 1929, in Schweskau/Niedersachsen und verstorben am Samstag, 17. April 2004, in Lippstadt) war in zwei Abschnitten Mitglied des Bundestages. Der Sozialdemokrat zog jeweils über die Landesliste der SPD in Nordrhein-Westfalen von 1969 bis 1976 sowie als Nachrücker von Mai 1978 bis zur Bundestagswahl 1980 und erneut von 1983 bis 1987 in das Parlament ein.

Eike Hovermann

Der vormalige Gymnasiallehrer  (geboren am Montag, 27. Mai 1946, im heutigen Lippstädter Ortsteil Eickelborn) startete ebenfalls seinen politischen Weg über die Kommunalpolitik. In Lippstadt gehörte er von 1979 bis 1994 dem Stadtrat an. Zudem war er von 1984 bis 1994 Ortsvorsteher von Overhagen und von 1989 bis 2004 Mitglied des Soester Kreistages. Am Freitag, 13. Januar 1995, rückte er in den Bundestag nach. Bei der Wahl am Sonntag, 27. September 1998, konnte der Overhagener zum ersten Mal in der SPD-Geschichte im heimischen Wahlkreis ein Direktmandat für seine Partei gewinnen. Mit dem Ende der 16. Legislaturperiode schied der heutige SPD-Kreisehrenvorsitzende aus dem Bundestag aus.

Hans Zaremba