Defibrillatoren und Wiederbelebung
SPD-Fraktion brachte Initiative ein.
Viele Fußballfans waren entsetzt, als im Juni 2021 bei der Europameisterschaft der dänische Nationalspieler Christian Eriksen mitten im Match gegen Finnland einen Stillstand seines Herzkreislaufes erlitt. Die unmittelbar von Ärzten und Sanitätern vorgenommene Wiederbelebung bewahrte den Kicker vor dem plötzlichen Herztod.
Fortbildungen
Eine erfolgreiche Reanimation kann auch Laien gelingen, wenn ihnen ein Frühdefibrillator zur Verfügung steht. Darauf fußt nun auch eine Initiative der Lippstädter SPD-Fraktion, die von ihrem Vorsitzenden Thomas Morfeld (Foto, Quelle: Archiv SPD-Ortsverein Lippstadt) dem Bürgermeister unterbreitet wurde. Mit ihr wolle die SPD die Anschaffung von Automatisierten externen Defibrillatoren (AED) zur Installation in öffentlichen Gebäuden der Verwaltung, Schulen, Sporthallen sowie in den Begegnungszentren der Kernstadt und Ortsteile erreichen. Zugleich regen die Sozialdemokraten an, dass an den Lippstädter Schulen ab der Klasse 7 die Wiederbelebungskompetenz der Schülerinnen und Schüler in Form von Unterrichtsprojekten beziehungsweise Fortbildungsangeboten ausgebaut und gestärkt wird. Dabei sollten entsprechende Förderangebote, die das Land Nordrhein Westfalen zur Verfügung stellt, genutzt werden. In der Begründung der SPD-Eingabe wird unter anderem ausgeführt: „Nach den uns vorliegenden Informationen sollen alleine in Deutschland pro Jahr 350.000 Menschen an Herz-Kreislauf-Erkrankungen sterben.“ Somit liege die Todesursache durch blitzartiges Herzversagen noch weit über die Sterbefälle infolge von Krebs.
Sprachanleitungen
Durch die Montage von Defibrillatoren will die SPD jene Vorkehrungen schaffen, um durch einen Erste-Hilfe-Einsatz das Leben von Menschen zu retten, die akut unter Klammerflimmern leiden. Die Bedienung eines AED ist simpel: Beim Öffnen des Geräts werden sofort Sprachanleitungen ausgegeben, zum Beispiel: „Bleiben Sie ruhig. Folgen Sie den Anweisungen.“ Der AED begleitet die Ersthelfer bei der Wiederbelebung und unterstützt sie mit konkreten Angaben bei der Durchführung der Herzdruckmassage. Das Gerät wird nur dann einen lebensrettenden Schock abgeben, wenn dieser unbedingt notwendig ist. Mit lediglich einer Tastenbetätigung kann von Deutsch auf Englisch gewechselt werden. Unterdessen wurden in verschiedenen bundesdeutschen Kommunen bereits Defibrillatoren angebracht, meist in der Nähe der Bürgerbüros in den Rathäusern und in den Filialen von Geldinstituten. Aber auch in Pfarrheimen und ähnlichen Treffpunkten sind sie vorzufinden. Neben der Ausstattung der Schulen mit Defibrillatoren sollte, so Thomas Morfeld, die Quote der Ersthelfer und Ersthelferinnen, die eine Reanimation bei plötzlichem Herz-Kreislauf-Stillstand durchführen können, gesteigert werden, „um in Notsituationen bis zum Eintreffen des Notarztes erste Hilfe leisten zu können.“
Hans Zaremba