Impulse für die Partnerschaft mit Uden

60plus informierte sich beim Lippstädter Partnerschaftskomitee

Die ersten Kontaktaufnahmen für die Schaffung einer beständigen Verbindung zwischen Uden in den Niederlanden und Lippstadt reichen bis ins Frühjahr 1970 zurück. Daran erinnerte Birgit Rubart vom örtlichen Partnerschaftskomitee, als sich die Arbeitsgemeinschaft 60plus der Lippstädter Sozialdemokraten unter Leitung von Karl-Heinz Tiemann im Stadthaus einen Überblick zum aktuellen Sachstand der Partnerschaft zwischen den Kommunen in Nordbrabant und in Westfalen verschaffte.

Anstoß in 1970

Der Anstoß zur jetzt über 50 Jahre bestehenden Beziehung zwischen Uden und Lippstadt ist am 5. Mai 1970 durch einen Besuch des Udener Beigeordneten Aloys Aldenhysen bei der seinerzeitigen Doppelspitze mit Bürgermeister Jakob Koenen und Stadtdirektor Friedrich Wilhelm Herhaus ausgegangen. Der Niederländer war vor 52 Jahren im Rahmen eines Geschäftstermins mit einer in Lippstadt ansässigen Möbelfirma ins Stadthaus gekommen. Offiziell besiegelt wurde die „Jumelage“, wie Städtepartnerschaft in Holland genannt wird, in einer gemeinsamen festlichen Ratssitzung am Freitag, 22. Oktober 1971, während der Herbstwoche, die mit dem Motto „Begegnung mit den Niederlanden“ ganz auf die geplante Verbindung zwischen Uden und Lippstadt ausgerichtet war. Unterzeichnet wurde die Urkunde der Partnerschaft von den Bürgermeistern aus Uden, Dr. Gerard Schampers, und in Lippstadt, Jakob Koenen, die als Motoren den Bund mit viel Herzblut angekurbelt haben.

Lippstadt am Freitag, 14. Dezember 2007: Momentaufnahme vom Lippstädter Weihnachtsmarkt vor dem Stand von Sabine Pfeffer anlässlich eines Besuches einer Delegation von Kommunalpolitikern aus der Partnerstadt Uden mit der damaligen von der Partei der Arbeit (Partij van de Arbeid) in den Niederlanden gestellten Bürgermeisterin Dr. Joke Kersten (Bildmitte). Archiv-Foto: Sammlung Hans Zaremba
Lippstadt am Freitag, 1. Juli 2022: Dieser Wegweiser an der Ecke von der Graf-Adolf-Straße zur Beckumer Straße beschreibt die überschaubare Entfernung von Lippstadt zur Partnerstadt Uden. Viele Begegnungen können auch im Rahmen einer Tagestour gepflegt werden. Foto: Karl-Heinz Tiemann

Private Begegnungen

Aus der somit formal begründeten Städterpartnerschaft  entwickelten sich im Laufe der Jahre viele Kontakte, die sowohl von etlichen Vereinen als auch durch private Begegnungen gepflegt wurden. Die in den fünf Jahrzehnten erfolgten Wechsel auf den Stühlen der Bürgermeister in Uden und Lippstadt (wo nach dem in 1974 verstorbenen SPD-Mann Jakob Koenen heute bereits der siebte Nachfolger im Amt ist) hatten auf die Verbindung zwischen den Kommunen in den Niederlanden und Deutschland keinen besonderen Einfluss. Es gab in Uden und Lippstadt immer wieder interessierte Personen, die der Partnerschaft fortwährend neue Antriebe gaben. Zu diesen privaten Zusammenkünften gehörte im Jahr des 20-jährigen Bestehens der „Stadt-Ehe“ auch die am Samstag, 21. September 1991, in der Regie des damaligen stellvertretenden SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Bernhard Scholl organisierte Fahrt des Lippstädter SPD-Ortsvereins in die Partnerstadt. Dort fand auch ein Dialog mit Mitgliedern der sozialdemokratischen Partei der Arbeit (Partij van de Arbeid) statt. 

Brabanter Neuordnung

Unterdessen hat auch in den Niederlanden eine Gebietsreform stattgefunden, wie sie vielen Lippstädtern noch von der Zuordnung der um die Kernstadt angrenzenden Dörfer in das heutige Stadtgebiet aus dem Jahr 1975 bekannt ist. Beim zum 1. Januar 2022 wirksam gewordenen Zusammenschluss in der Provinz Brabant wurde das 42.000 Einwohner umfassende Uden mit dem Nachbarort Landerd, in dem 15.500 Menschen leben, zur „Maashorstgemeinde“ fusioniert. Auf die mannigfaltigen Begegnungen zwischen Uden und Lippstadt soll die bereits in 2014 von der brabantischen  Provinzregierung initiierte Vereinigung von Uden und Landerd keinen Belang haben, waren sich die Teilnehmer des Gespräches im Stadthaus einig. „Impulse für die Partnerschaft wollen auch wir einbringen“, erklärte der Vormann der SPD-Senioren, Karl-Heinz Tiemann, beim Dialog über Uden und Lippstadt gegenüber den Ansprechpartnerinnen des Lippstädter Komitees, unter denen sich neben Birgit Rubart auch Nicola Hane-Storch und Angelika Bolz befanden. Als spezielle Punkte für einen Austausch mit Uden aus dem Blickwinkel seiner Partei nannte der Leiter der SPD-Gruppe Fragen zum Gesundheitswesen, der Müllvermeidung, des Schulwesens und der kommunalen Selbstverwaltung und fügte hinzu: „Wir wollen uns gerne den in Lippstadt angebotenen Bürgerfahrten anschließen.“ Angeregt wurde auch, über eine Verstärkung der gegenwärtigen Haushaltsmittel für die Partnerschaftspflege nachzudenken.

Hans Zaremba