Feuerschale und Welturnier

SPD-Begleitung beim Jahresabschluss der „Optimisten“ in Lippstadt

Traditionell treffen sich die BVB-Freunde von den Lippstädter „Optimisten“ seit ihrer Gründung im Mai 2000 unmittelbar vor dem Beginn der Adventszeit zum gemütlichen Stelldichein, um bei einem Abendessen einen Rückblick auf die eigenen Aktivitäten im zu Ende gehenden Jahr zu werfen und das allgemeine Geschehen rund um den Fußball kritisch zu beäugen. Letzteres war angesichts der gegenwärtig in Katar mit etlichen argwöhnischen Betrachtungen stattfindenden  Weltmeisterschaft (WM) kein einfaches Unterfangen.

Gruppenbild mit lodernder BVB-Feuerschale:
Von links mit Hans Zaremba, Oliver Weiß, Udo Strathaus, Lars Wenderoth, Johannes Althoff, Waldemar Schulz und Simo Badidi.
Foto: BVB-Fanclub Lippstadt e.V.

Vier Sozis erinnerten an die Gründung des BVB-Fanclubs

Zu den vorweihnachtlichen BVB-Zusammenkünften vor Ort sind in der Regel Gäste aus Lippstadt oder von der Dortmunder Borussia zugegen. Diesmal konnte der Chefoptimist Oliver Weiß mit dem technischen Geschäftsführer der GWL (Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Lippstadt), Johannes Althoff, einen Mann begrüßen, der vielfältige Verbindungen zur Kicker-Szene hat. So ist er nicht nur ein bekennender Anhänger von Borussia Dortmund, sondern hat während seiner aktiven Zeit bei Teutonia Lippstadt und später als Präsident des SV Lippstadt 08 etliche Spuren für den Fußball an der Lippe markieren können. Verdienste sind mit dem Technik-Vormann der städtischen Baugesellschaft auch mit der Entstehung des Ende der 1990er Jahre seiner Bestimmung übergebenden „Treff am Park“ (TaP) verbunden. Dies sowohl bei der eigentlichen Baumaßnahme als auch zuletzt bei der gelungenen Erweiterung des gut frequentierten Begegnungszentrums im Lippstädter Südwesten. Daran erinnerten sich beim Abend für die Anhänger des schwarz-gelben Fußballs auch vier Mitbegründer der „Optimisten“, die aus dem Lippstädter SPD-ortsverein kommen: der Leiter des TaP, Michael Bosäck, der einstige Lippstädter Oberborusse und vormalige Kommunalpolitiker Bernhard Scholl, der GWL-Aufsichtsratschef Udo Strathaus sowie der Vorsitzende des Jugendhilfe- und Sozialausschusses der Stadt Lippstadt, Hans Zaremba. Das „TaP“ und die 1999 vom Lippstädter Stadtrat beschlossene Einführung der mobilen Jugendarbeit waren im Jahr 2000 für sie und dreißig weiteren Frauen und Männer die Auslöser, in der größten Stadt im Kreisgebiet einen BVB-Fanclub ins Leben zu rufen. Eine Gemeinschaft mit der Verpflichtung, neben der Begeisterung für den westfälischen Traditionsverein zugleich eine wirkungsvolle Gemeinwesenarbeit zu betreiben.  

Dialoge im optimistischen Vereinslokal

Johannes Althoff hatte beim diesjährigen Jahresabschluss der „Optimisten“ mit einer BVB-Feuerschale auch ein ansehnliches Mitbringsel dabei, das nun seinen Platz auf der Terrasse des Vereinslokals der BVB-Fans, „Jathe`s Kegelbahnen“ in der Nußbaumallee, gefunden hat. Der Gesprächsreigen der BVB-Sympathisanten reichte von den beeindruckenden Leistungen des SV Lippstadt 08 in der Regionalliga über das beachtliche ehrenamtliche Engagement der anderen in Lippstadt und im Umland aktiven Sportvereine bis zur bislang enttäuschenden Saison der BVB-Kicker in der Bundesliga. Den Mittelpunkt der Dialoge bildeten beim eingeschalteten Fernseher die Begegnungen des am Persischen Golf ausgerichteten Turniers um den Weltcup. Tote Gastarbeiter, mangelhafte Reformen, Diskussionen um Kapitänsbinden und groteske Auftritte des Präsidenten der Fifa (Fédération Internationale de Football Association), Gianni Infantino, beherrschten auch im BVB-Treffpunkt einmal mehr die Themenlage. Doch ein umfassender TV-Boykott war trotz der erheblichen Vorbehalte gegenüber der Fifa und ihres umstrittenen Repräsentanten nicht zu vernehmen. Dafür scheint der weltweite Wettbewerb mit dem runden Leder auch in Lippstadt für die Fußball-Begeisterten immer noch gewichtige Anreize zu vermitteln.

Hans Zaremba