Erwartungen in das Tourismuskonzept

Therme ein unerlässlicher Anziehungspunkt

Die Erwartungen in das jetzt vom Stadtrat beschlossene Tourismuskonzept sind fraglos groß. Das war auch zuvor im Bad Waldliesborner Gesundheitszentrum zu vernehmen, als Pia Marie Ruhmann von der KWL (Kultur und Werbung Lippstadt GmbH) das Papier mit dem etwas sperrigen Titel „Positionsstrategie & Entwicklungskonzept für Lippstadt und Bad Waldliesborn“ vor der Arbeitsgemeinschaft 60plus in der Lippstädter Sozialdemokratie präsentierte.

Gruppenbild vor dem Dialog über den Tourismus:
Vor dem Gesundheitszentrum in Bad Waldliesborn traf sich eine Gruppe der SPD-Senioren mit ihrem Leiter Karl-Heinz Tiemann (in der Mitte mit rotem Schal) mit Pia Marie Ruhmann von der KWL (rechts im Bild).
Foto: Hans Zaremba

Vorgeschichte

Für die unter Leitung ihres Vormanns Karl-Heinz Tiemann versammelten Seniorinnen und Senioren sind die Wünsche mit Blick auf die in den letzten Jahren nicht optimale touristische Entwicklung von Lippstadt als Ganzes und Bad Waldliesborn als Kurort in das jetzt auf dem Weg gebrachte Vorhaben verständlich. Die Vorgeschichte für die nun durch den Rat abgesegnete Konzeption geht weit zurück. Bereits im April 2013 richtete der Lippstädter SPD-Ortsverein einen öffentlichen Dialog „Tourismus in Lippstadt“ aus. Damals bemühten sich im Stadtgebiet mit der KWL und der Touristik und Marketing Bad Waldliesborn GmbH gleich zwei Organisationen um die Förderung der touristischen Angebote für Lippstadt und das Heilbad. Eine nicht gerade zielführende Sachlage, die auch in der dem Stadtrat vorgelegten „Zusammenfassung der Kernergebnisse“ für das „Tourismuskonzept Lippstadt“ kritisch angemerkt wurde. „Viel für die Akzeptanz der Touristik in Lippstadt – insbesondere von Bad Waldliesborn als staatlich anerkannter Kurort – dürfte von der Perspektive der in die Jahre gekommenen Therme abhängen“, meinte Tiemann zu den von Pia Marie Ruhmann in der SPD-Runde dargestellten Visionen für den Lippstadt-Tourismus. Bekanntlich ist das Solebad im jetzigen Zustand nicht mehr zukunftsfähig. Dies wurde auch beim 60plus-Besuch in der Walibo-Therme Ende September offenkundig. Unterdessen haben die Stadtverordneten im November mit großer Mehrheit von CDU, SPD, Grüne und Bürgergemeinschaft wegen der problematischen Lage des Solebades eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, wonach „grundsätzlich ein Neubau angestrebt wird“, und dies eventuell unter Verknüpfung mit den momentanen Gebäuden.

Radtourismus

Während es aktuell über die Fraktions-Grenzen hinaus im Stadtrat auch Kräfte gibt, die sich eine Chance von Bad Waldliesborn als Kurort auch ohne Therme vorstellen können, sah dies im Februar 2019 in Bad Waldliesborn beim durchgeführten öffentlichen SPD-Tourismus-Gespräch der Geschäftsführer des Heilbäderverbandes in Nordrhein-Westfalen, Hans-Joachim Bädorf, gänzlich anders. Er bezeichnete vor knapp vier Jahren die Therme als „unerlässlichen Bestandteil“ der Angebote für die nach Bad Waldliesborn (und auch nach Lippstadt) zu lockenden Gäste. Eine Auffassung, die gleichfalls beim 60plus-Dialog mit Pia Marie Ruhmann vom Leiter der SPD-Senioren, Tiemann, geteilt wurde. Dazu passe auch die Feststellung aus der Zusammenfassung der Kernergebnisse aus dem Tourismuskonzept: „Gerade mit der Lippstadt prägenden Kombination aus stadtnahem Wassererlebnis, faszinierender Lichtkunst, Wellnesspotenzialen rund um die Walibo Therme und einem aktiven Naturerlebnis gibt es eine sehr gute Grundlage, die Marke und das Markenerlebnis Lippstadt gezielt weiterzuentwickeln.“ Ebenso wurde beim Treffen mit der KWL-Mitarbeiterin die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus für Lippstadt beleuchtet. Mit ihrer Referentin stimmten die Frauen und Männer aus der SPD überein, dass neue Angebote und die Bestandsentwicklung der Boutique-Hotellerie, der Ferienapartments und die Wohnmobilstellplätze bedeutende Impulse seien, die den Wirtschaftsfaktor Tourismus in der Region von Lippstadt deutlich stärken könnten. Empfohlen wurde aus der SPD-Runde, zudem die reizvolle Randlage von Lippstadt zu den benachbarten Kommunen in den Kreisen Gütersloh (Langenberg und Rietberg), Paderborn (Delbrück und Salzkotten) und Warendorf (Wadersloh) vor dem Hintergrund des zunehmenden Radtourismus in die Umsetzung des Gesamtkonzeptes effektvoll einzubeziehen. Nach Einschätzung des 60plus-Leiters Tiemann „ist der Ratsbeschluss zum Tourismus-Konzept ein gute Basis“.

Hans Zaremba