Ausgabe Nr. 15/2006: Gut aufgestellt und vorbereitet

Im Blickpunkt

Anton Schaaf und die vierte Säule

Freiberufler und Beamte sollen auch Rentenbeiträge zahlen

Die demographische Entwicklung und der Umstand, dass bereits zur Zeit jährlich etwa 45 Milliarden bei den Rentenbeiträgen fehlten und diese aus dem allgemeinen Steueraufkommen finanziert werden müssten, erfordere, so der Fachmann für die Rentenpolitik der SPD-Bundestagsfraktion, Anton Schaaf, die Einführung einer „vierten Säule“ bei der Altersicherung. Sie solle, wie der Gast der gemeinsamen Veranstaltung von 60plus und Kernstadt-SPD betonte, die schon bestehenden Pfeiler des jetzigen Rentensystems (Beiträge in die gesetzliche Versicherung, Betriebsrenten und private Vorsorge) ergänzen.

Grundlage verbreitern

Durch eine steuerfinanzierte zusätzliche Säule des Rentensystems könne die Grundlage der Finanzierung verbreitert und die Altersversicherung entlastet werden. Mit dem von ihm favorisierten Modell solle eine Grundsicherung erreicht und über die Einkommenssteuer bezahlt werden. „Der dort existierende Grundfreibetrag und die erst bei höheren Einkommen einsetzende Progression belasten höhere Einkommen stärker und schaffen damit einen gerechten Ausgleich bei der Finanzierung“, hob der Rentenexperte der SPD im Bundestag den Kern seiner Überlegungen hervor. Unabhängig von diesen Vorschlägen trat Anton Schaaf dafür ein, auch die Freiberufler, Beamten und die Abgeordneten in den Parlamenten gesetzlich zu verpflichten, sich an der Sicherung ihrer Altersvorsorge zu beteiligen.

Rentenerhöhungen

Auch die „Nullrunden“ der letzten Jahre waren Gegenstand der munteren Debatte bei dem öffentlichen Treffen der SPD. „Was wir den Rentner zugemutet haben, ist uns durchaus bewusst“, erklärte der Bundestagsabgeordnete auf Nachfrage aus dem Publikum. Er gehe von Rentenerhöhungen in den Jahren 2009 (Bundestagswahl) und 2011 (Auslaufen des Riester-Modells) aus.