Willi Kröger wird am Neujahrstag 70

Ein Portrait von Hans Zaremba

Wenn derzeit von Willi Kröger die Rede ist, dann erfolgt dies in der Regel mit seiner Aufgabe als freier Mitarbeiter der lokalen Medien. Damit ist das gegenwärtige Aufgabenfeld des am Neujahrstag 70 Jahre alt werdenden vormaligen Mitarbeiters der Allgemeinen Ortskrankenkasse (AOK) aber noch nicht abschließend aufgezählt. Zudem engagiert sich der nach wie vor aktive Pensionär und in Dortmund geborene frühere ehrenamtliche Ratsherr mit sozialdemokratischen Parteibuch auch als Autor von Beiträgen für die Heimatblätter und als Vorstandsmitglied des Heimatbundes in Lippstadt.

Setzte als Sportpolitiker viele Akzente

Bevor Willi Kröger nach seinem Abschied von seiner beruflichen Tätigkeit bei der AOK seine publizistische Leidenschaft in die Tat umsetzen konnte, war er als Kommunalpolitiker selbst oft Gegenstand der örtlichen Berichterstattung. Noch vor der Wahl von Willy Brandt zum ersten sozialdemokratischen Kanzler der bundesrepublikanischen Nachkriegsgeschichte war der seit 1947 in Lippstadt beheimatete und heutige Altersjubilar in Lippstadt der SPD beigetreten. Es dauerte nicht lange, bis der Befürworter der sozialliberalen Bonner Reformkoalition vor Ort selber Aufgaben und Funktionen für die SPD übernahm. Er war bereits stellvertretender Vorsitzender des Lippstädter SPD-Ortsvereins, als er im Mai 1975 zum ersten Mal als Mitglied in den Rat der Stadt Lippstadt gewählt wurde. Bis 1989 gehörte der auf der Süderhöhe aufgewachsene und seit Anfang der 70ziger Jahre im Südwesten wohnende Sozialdemokrat ununterbrochen dem Stadtparlament an. Bei den Wahlen im Frühjahr 1975, im Herbst 1979 und im September 1984 wurde er jeweils mit dem Gewinn eines Direktmandates ausgestattet. Den Schwerpunkt seiner kommunalpolitischen Arbeit bildete die Mitwirkung im Haupt- und Finanzausschuss sowie im damaligen städtischen Gremium für die Freizeit und den Sport in Lippstadt. Als Vorsitzender des Stadtsportausschusses und als sportpolitischer Sprecher seiner Fraktion konnte der SPD-Kommunalpolitiker zahlreiche Akzente setzen.

Von 1974 bis 1980 Vorsitzender des LST

Willi Kröger forderte schon frühzeitig eine Fusion der damals noch getrennt um Tore und Punkte kämpfenden roten Borussen vom Lipperbruchbaum und schwarzen Teutonen vom Waldschlößchen, was nach langen und heftigen Debatten in den beiden 1908 gegründeten Lippstädter Traditionsclubs mit dem Beginn der Saison 1997/98 als Spielverein Lippstadt endlich Realität werden sollte. Schließlich war ihm während seiner Zeit als Vorsitzender des Lippstädter Sportvereins Teutonia (LST) von 1974 bis 1980 nicht entgangen, wie schwer es auf Dauer sein würde, aus der größten Stadt im Kreisgebiet zwei Fußballvereine in den Spitzenligen der Amateure aussichtsreich zu platzieren. Seine Ägide als Vormann der Schwatten gehört mit den Aufstiegen der Teutonia von der Landesliga über die Verbandsliga bis in die damalige Amateurliga zu den erfolgreichsten in der Geschichte des Lippstädter Sportlebens. Die mit vielen sportlichen Erfolgen der Teutonia verbundene Amtszeit von Willi Kröger auf der Kommandobrücke des LST war stark und wirkungsvoll durch die enge Zusammenarbeit mit seinem Freund aus den Tagen der gemeinsamen Schulzeit, des 2001 verstorbenen früheren Schatzmeisters der Teutonen, Franz-Josef Martin, geprägt. Über die lokalen Sport- und die Freizeitmöglichkeiten hinaus galt sein Interesse auch stets den vielfältigen Angeboten und Sparten der heimischen Kulturszene. Dazu hob er in seinem letzten Kandidatenbrief als Ratsbewerber seiner Partei im Herbst 1984 hervor: „Bei immer mehr freier Zeit brauchen wir sinnvolle Angebote für die Stunden der Muße. Eine Herausforderung, der wir nicht allein mit dem Kabelfernsehen begegnen können.“