Ausgabe Nr. 2/2007: Politischer Aschermittwoch

Parteigeschichte

Erich Wandel – Verdienste um AWO und SPD

Frauen und Männer, die die Sozialdemokratie geprägt haben, Teil 6

Wenn heute über Erich Wandel die Rede ist, dann geschieht dies überwiegend mit Blick auf seine Verdienste für die Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Lippstadt. Es ist dem beharrlichen Einsatz und Einfallsreichtum des am 21. August 1908 und am Neujahrstag 1970 verstorbenen Sozialdemokraten zu verdanken, dass in Lippstadt 1966 das Seniorenzentrum der AWO eröffnet werden konnte.

Begleiter von Jakob Koenen

Bereits 1956 – drei Jahre vor seiner Zeit als Vorsitzender des Ortsvereines und des Kreisverbandes der AWO – zog Erich Wandel in den Rat der Stadt Lippstadt ein. Die Schwerpunkte seines kommunalpolitischen Engagements waren im Haupt- und Finanzausschuss sowie im Sozialausschuss zu finden. Zudem gehörte er auch dem Verwaltungsrat der Stadtsparkasse in Lippstadt an. Mit Bürgermeister Jakob Koenen war er politisch und auch persönlich eng verbunden.

Sozialpolitik im Mittelpunkt

Das besondere Interesse von Erich Wandel war stets auf die Sozialpolitik ausgerichtet. Mit etwa 50 Helferinnen und Unterstützern baute er in Lippstadt die AWO auf. Durch seinen Einsatz wuchs der Sozialverband im früheren Lippstädter Kreisgebiet rasch auf 3.000 Mitglieder an. Schon sehr früh entstand in Lippstadt eine Begegnungsstätte der AWO, der später in Rüthen eine weitere Einrichtung folgen sollte. Über die Arbeit für die Senioren hinaus gingen von ihm auch viele Impulse für die Jugend aus. Sie bestanden unter anderem in Fahrten in die Schweiz und Österreich, nach Norwegen, Italien und die damalige Tschechoslowakei, um die internationalen Jugendfreundschaften zu fördern.

AWO-Zentrum sein Verdienst

Mit der Errichtung des Pflege- und Wohnheimes in der Juchaczstraße krönte der unterdessen zum hauptamtlichen Kreisgeschäftsführer der AWO bestellte Erich Wandel seine Arbeit. Die vom ihm im Jahr 1962 unterbereitete Anregung, im Lippstädter Nordosten ein AWO-Zentrum für Senioren zu schaffen, wurde vier Jahre später Wirklichkeit. Der mehrfach erweiterte und renovierte Komplex ist heute in Lippstadt ein fester Bestandteil der Angebote für die ältere Generation. Ein Vierteljahrhundert nach der Eröffnung des von ihm initiierten Gebäudes wurde 1991 der Heimstätte der Name Erich-Wandel-Zentrum verliehen.

Hans Zaremba