Ausgabe Nr. 12/2007: Tradition und Zukunft

Kommunalpolitik

Ehrenamtskarte als Dankeschön

Ein Vorschlag von Karl-Heinz Brülle

Wenn es nach Karl-Heinz Brülle ginge, dann sollte es schon im nächsten Jahr in Lippstadt eine sogenannte Ehrenamtskarte geben. Mit ihr könnte, so das Ratsmitglied vor dem Ortsvereinsvorstand, das bürgerschaftliche Engagement jener Bürgerinnen und Bürger prämiert werden, die ihre persönliche Zeit, ihr Wissen und ihre Erfahrung ohne jegliche Vergütung für das Gemeinwohl einbringen. „Davon haben wir in unserer Stadt eine nicht geringfügige Anzahl von Personen“, betonte der Sozialdemokrat.

Beispiele aus anderen Städten

Bereits im August hatte in der Sitzung des Stadtrates, als sich die Kommunalpolitiker mit den Folgen aus den wolkenbruchartigen Niederschlägen befassten, der Vizevorsitzende des städtischen Bau- und Verkehrsausschusses angeregt, eine solche Karte als Belobigung für die ehrenamtlichen Kräfte einzuführen, die sich beim Hochwasserschutz besonders verdient gemacht hatten. „Andere Städte sind uns auf diesem Gebiet um Längen voraus“, hob der SPD-Ratsherr jetzt im Kreis der Kernstadt-Sozialdemokraten erneut hervor. Dazu führte der Stadtvertreter Beispiele aus Kassel, Neuss und Wilhelmshaven an, wo die Kommunen bereits den freiwilligen und unentgeltlichen Einsatz ihrer Bürgerinnen und Bürger mit einer solchen Anerkennung honorierten. So würden in Neuss Personen, die wöchentlich länger als fünf Stunden für ihre Mitmenschen tätig seien, mit der Ehrenamtskarte ausgestattet. „Dies wünsche ich mir ebenso für Lippstadt“, unterstrich Karl-Heinz Brülle sein Anliegen. Im benachbarten Hessen hätten von den 33 Gebietskörperschaften bereits 32 eine Ehrenamtskarte eingeführt, was die im Juni von der Staatskanzlei in Wiesbaden durchgeführte Befragung ergeben habe.

Vergünstigungen als Dank

„Auch Lippstadt lebt von der aktiven Mitwirkung seiner Bürger in den Vereinen und Initiativen, in den kulturellen und sozialen Einrichtungen sowie in den Kirchen.“ Mit einer derartigen Karte könnte für ihre Inhaber der Eintritt im Stadttheater und in den Bädern erheblich preisgünstiger gestaltet werden. Ermäßigt werden könnten auch die Gebühren für die Volkshochschulkurse und das Abstellen von Fahrrädern in der Radstation am Bahnhof.

Belobigung für ehrenamtliches Engagement.Karl-Heinz Brülle (links bei einer Versammlung von 60plus), stellvertretender Vorsitzender des städtischen Bau- und Verkehrsausschusses, will in Lippstadt bürgerschaftlichen Einsatz prämieren.