Ausgabe Nr. 13/2007: Soziales Profil geschärft

Kommunalpolitik

Nein zum neuen Einkaufszentrum

„Südliche Altstadt“ für SPD städtebaulich überzogen

Keine Zustimmung fanden in der SPD die dem Stadtrat für seine Sitzung Ende Oktober vorgelegten Pläne, im Bereich der „Südlichen Altstadt“ ein neues Einkaufszentrum zu errichten. So lehnten die Ratsmitglieder der SPD gemeinsam mit den Grünen die Vorschläge aus dem Stadthaus ab, während das „vereinigte bürgerliche Lager“ aus CDU, FDP und Bürgergemeinschaft für eine Annahme votierte.

Gründe der Ablehnung

Es seien mehrere Gründe, die zum Nein der SPD geführt hätten, hob für seine Fraktion der Vorsitzende Hans-Joachim Kayser hervor. Gegenüber der ursprünglichen und von den Sozialdemokraten noch mitgetragenen Konzeption würden in dem jetzt präsentierten Plan wesentliche Elemente fehlen. Der Media-Markt werde zwar ein Frequenzbringer, aber der Großdiscounter Kaufland lediglich den Lebensmittelmarkt in Lippstadt neu sortieren. Neben der Gefahr der Schließung von inhabergeführten Geschäften, vermisse die SPD in der von der Mehrheit des Rates verabschiedeten Variante jenen Raum, der für wichtige Magneten wie H&M, Zara oder Mango benötigt werde. Ebenso beinhalte das jetzt vorgelegte Projekt keine attraktive fußläufige Verbindung zwischen der Lange Straße und dem Media-Markt. Damit entfalle jedoch der Anreiz zum Flanieren entlang der Geschäfte im mittleren Teil des Einkaufszentrums. Zudem halte die SPD den „riesigen Komplex Kaufland und Media-Markt“ für städtebaulich überzogen.

Lob für Bürgerinitiative

Für die Anregungen der Initiative „Lebendiges Lippstadt“ und für die kritischen Beiträge in den öffentlichen Diskussionen seien die Sozialdemokraten dankbar, würdigte ihr Fraktionschef das Engagement der regen Bürgerinitiative. Sie zeige, dass in Lippstadt durchaus Bürger an der Zukunft ihrer Stadt interessiert seien. Auch wenn man nicht allen Ideen folgen könne, sei es wichtig, die eine oder andere Anregung in die Beratungen aufzunehmen. In der von vielen Bürgerinnen und Bürgern gut besuchten Ratssitzung betonte für die SPD ihr Fraktionsvorsitzender: „Die Konsequenz kann nur sein, einen neuen, besseren Plan zu fordern, der so wie der ursprüngliche auch den Interessen der Stadt dient. Bei einer dermaßen weit reichenden Entscheidung lassen wir uns wegen irgendwelcher, plötzlich auftauchender Anmeldetermine für Anlaufraten von Städtebaufördermittel nicht so unter Druck setzen, dass wir wider besseren Wissens einem unzureichenden Plan zustimmen.“ Der gesamte Komplex werde in den kommenden Wochen und Monaten sicherlich auch weiterhin ein Thema bei den Kernstadt-Sozialdemokraten sein, meinte der SPD-Ortsvereinsvize Udo Strathaus. Dies auch mit Blick auf die Initiative „Lebendiges Lippstadt“, die dazu ein Bürgerbegehren auf den Weg bringen will.