Ausgabe Nr. 2/2008: Der Kampf um das Weiße Haus

„Andenken“ an den Vater Willy Brandt

Lesung mit Lars Brandt am Dienstag, 29. Januar, 20.00 Uhr

Viele glauben, Willy Brandt zu kennen. Er war für sie die Identifikationsfigur vom Bundeskanzler bis zum SPD-Vorsitzenden. Lars Brandt will bei seiner Lesung in Lippstadt erzählen, was er in seinem Vater sieht. Der Abend mit dem zweiten Sohn des in Lübeck am 18. Dezember 1913 geborenen und in Unkel am Rhein am 8. Oktober 1992 verstorbenen großen, international geachteten und für die von ihm betriebene Ostpolitik 1971 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichneten Staatsmannes findet am Dienstag, 29. Januar, 20.00 Uhr, auf der Studiobühne im Lippstädter Stadttheater statt. Dies dürfte sicherlich für manchen Sozialdemokraten ein interessanter Abend werden, den man nicht versäumen sollte. Eintrittskarten dazu sind in der Kulturinformation im Lippstädter Rathaus und vielleicht auch noch an der Abendkasse zu erhalten. Der Veranstalter, der Kultur- und Vortragsring Lippstadt, hat zu der Lesung folgende Veröffentlichung in das Internet eingestellt.

Mensch mit Überzeugungskraft

„Ausgehend von einzelnen Momenten – Kindheitserinnerungen an das Berlin des Bürgermeisters Brandt, das gemeinsame Angeln, die Atmosphäre in der Kanzlervilla in Bonn, bis hin zu Brandts Fischsuppe für Herbert Wehner – zeigt der Autor seinen Vater in den privatesten Augenblicken. Man folgt Lars Brandt und zuweilen vergisst man, wie berühmt dieser Vater gewesen ist. In diesem persönlichen Andenken, mit genauer, knapper und einfühlsamer Sprache erzählt, zeigt Lars Brandt den widersprüchlichen Menschen, der eine so ungeheure Überzeugskraft besaß.“

Wer ist Lars Brandt?

Schriftsteller und Filmemacher

Lars Brandt ist der zweite Sohn des ehemaligen deutschen Bundeskanzlers, SPD-Vorsitzenden und Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Willy Brandt, und dessen zweiter Ehefrau Rut Brandt. Der 1951 in Berlin geborene Lars Brandt erlebte den Aufstieg seines Vaters aus nächster Nähe mit und verfasste über sein Verhältnis zu seinem Vater das literarische Buch „Andenken“.

Wohnsitz in Bonn

Das von der Kritik viel gelobte Werk platzierte sich direkt nach Erscheinen auf Platz 1 der Bestseller-Liste des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“. Der Schriftsteller und Filmemacher Lars Brandt lebt und arbeitet in Bonn, wo sein Vater Willy Brandt von 1966 – als er Vizekanzler und Außenminister der ersten Großen Koalition wurde und sein Amt als Regierender Bürgermeister von Berlin aufgab – bis zu seinem Tod in 1992 politisch tätig war. Über seine literarische Tätigkeit und als Filmemacher hinaus ist der Autor der Lesung in Lippstadt im Jahr 1967 auch als Schauspieler in Erscheinung getreten, wo er in dem nach der von Günter Grass verfassten Novelle entstandenen Film „Katz und Maus“ die Rolle des jungen Joachim Mahlke übernommen hatte. Übrigens wirkte in diesem Streifen auch sein älterer Bruder Peter Brandt (Jahrgang 1948) mit, der den älteren Joachim Mahlke mimte. Auch der jüngere Bruder von Lars Brandt, der 1961 geborene Matthias Brandt, ist als Schauspieler bekannt geworden. Seit 2000 tritt der jüngste der drei Söhne von Willy Brandt regelmäßig in Fernsehrollen auf, was ihm schon einige Auszeichnungen eingebracht hat.

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