Ausgabe Nr. 5/2008: Vorwahlkampf und Jubilarehrung

Meinung

Delegierte vor einer schweren Wahl

Anmerkungen zu einer gelungenen Vorstellungsrunde

Es wird eine schwere Wahl sein, uns für eine Person zu entscheiden, weil alle einen guten und überzeugenden Eindruck hinterlassen haben. Dies ist das Ergebnis unserer Mitgliederversammlung vom 1. April mit der gelungenen Vorstellungsrunde der um die Nachfolge des Bundestagsabgeordneten Eike Hovermann ins Rennen gegangenen Ulrike Gilhaus (Soest), Wolfgang Hellmich (Bad Sassendorf) und Paul Köhler (Suttrop).

Vorbereitet

Für die SPD-Frau und die beiden sozialdemokratischen Männer war es der Beginn einer über zwei Monate gehenden Tour durch die Ortsvereine und Stadtverbände, die am Samstag, 21. Juni, mit der Nominierungskonferenz der Kreis-SPD enden soll. Dass sowohl die Vizelandrätin Ulrike Gilhaus als auch ihre Mitbewerber, der stellvertretende SPD-Landesgeschäftsführer Wolfgang Hellmich und der SPD-Stadtverbandsvorsitzende aus Warstein, Paul Köhler, auf ihre neuen Herausforderungen bestens vorbereitet sind, davon konnten sich die Mitglieder unseres SPD-Ortsvereins beim Start des SPD-Vorwahlkampfes einen nachhaltigen Eindruck verschaffen. Das Votum der Delegierten dürfte auch deshalb schwierig sein, weil die inhaltlichen Positionen der Drei kaum voneinander abweichen. Dies wurde vor allem deutlich, als über die soziale Kompetenz der SPD debattiert wurde. Übereinstimmend halten die drei potentiellen Bundestagskandidaten Verbesserungen bei der Agenda 2010 für unerlässlich, um offenkundige Ungerechtigkeiten zu beseitigen.

Schwerpunkte für die Arbeit im Bundestag.Paul Köhler, Wolfgang Hellmich und Ulrike Gilhaus in der Mitgliederversammlung des Lippstädter SPD-Ortsvereins.

Schwerpunkte

Glaubhaft stellten die drei Bundesbewerber auch ihre politischen Schwerpunkte heraus, die sie im Bundestag bearbeiten wollen. Die promovierte Historikerin Ulrike Gilhaus will verstärkt „alle Felder der Sozialpolitik“ bestellen und der Politik für die Kinder zu einem höheren Stellenwert und Eigenständigkeit verhelfen. Für den hauptamtlichen SPD-Funktionär Wolfgang Hellmich sollen es „die Themen des vorsorgenden Sozialstaates“ sein, wozu auch Änderungen bei der Steuerprogression gehörten. Der Regierungsdirektor bei der Arnsberger Bezirksregierung, Paul Köhler, will sich insbesondere „den Fragen der Ökonomie und eines gerechten Ausgleichs“ widmen. Für erforderlich hält er es, die Arbeiternehmer stärker zu entlasten und ihnen die Angst vor der Zukunft zu nehmen. Wichtig ist aber für jeden der von außerhalb kommenden Sozialdemokraten, ihren Bekanntheitsgrad in Lippstadt zu vergrößern. Das Treffen bei uns im SPD-Ortsverein war dafür eine erste Voraussetzung, die von ihnen gut genutzt wurde. Ein weiterer Auftritt der drei Anwärter auf die Bundestagskandidatur der SPD wird am Freitag, 6. Juni, in einer Zusammenkunft des SPD-Stadtverbandes erfolgen, wo hauptsächlich die Mitglieder der kleineren Ortsvereine die Möglichkeit haben sollen, mit der Frau und den beiden Männern für die Nachfolge des derzeitigen Mitgliedes des Bundestages aus Overhagen zu diskutieren.

Hans Zaremba