Ausgabe Extra 3/2008: Jakob Koenen – der Bürgermeister

Grundsteinlegung für die Piuskirche.Selbstverständlich war 1968 auch Bürgermeister Jakob Koenen im damaligen Schwerpunkt erschienen, der heute die Bezeichnung Süder-höhe trägt.

Fünf statt vier Jahre

Die verbleibenden 15 Sitze im Lippstädter Rathaus wurden von Bernhard Bartmann, Fritz Beyer, Hans Budde, Dr. Barbara Christ, Gustav Engelke, Hermann Schlepphorst, Rosemarie Gräfin von der Schulenburg, Josef Gerhard Schulte-Döinghaus, Ferdinand Schürmann, Fritz Schütte, Hans Schwade, Erich Tischer, Heinrich Wiemeyer (CDU), Walter Feith und Erich Hoffacker (FDP) eingenommen. Für die 16 Sozialdemokraten und die weiteren Ratsmitglieder beginnt eine fünfjährige Amtszeit, zuvor waren die Wahlzeiten der kommunalen Vertretungen in Nordrhein-Westfalen in der Regel auf vier Jahre ausgerichtet.

Korte-Gutachten

Das Jahr 1964 brachte für Lippstadt auch das Korte-Gutachten, benannt nach dem Verkehrsplaner Professor Dr. Korte (damals Inhaber des Lehrstuhls für Städteplanung an der Technischen Hochschule in Aachen). Die Untersuchung des Experten aus dem Länderdreieck von Deutschland, Belgien und Holland sah eine völlige Neuordnung des Lippstädter Straßenverkehrs vor. Besonders strittig waren seine Vorstellungen, den Grünen Winkel mit einer Überführungsstraße zu durchschneiden. Dieser Vorschlag löste lange Leserbriefe in den heimischen Gazetten und eine lebhafte Debatte in Lippstadt aus. Zudem konnte das Hallenbad sein Richtfest feiern, zu dem die Lippstädter Bürger selbst gut 500.000 Mark an Spenden aufgebracht haben. Die Idee für die beispielhafte Spendenaktion hatte Bürgermeister Jakob Koenen, der Erfinder der legendären Hallenbadzigarette.

„Rentnerzug“

Im September 1964 genehmigte die DDR ihren Rentnern Verwandtenbesuche in der Bundesrepublik und West-Berlin. Am 2. November lief der erste „Rentnerzug“ im Lippstädter Bahnhof ein. Zwei Monate später setzen die Herrscher in Ost-Berlin den Zwangsumtausch für Besucher aus dem Westen fest. In der Sowjetunion wird am 14. Oktober der Machthaber Nikita Chrustschow aus seinen Ämtern entlassen. Seine politischen Erben werden als Parteichef Leonid Breschnew und als Ministerpräsident Alexej Kossygin. Vom 29. Januar bis 9. Februar fanden in Innsbruck die Winterspiele und vom 10. bis zum 24. Oktober in Tokio die Sommerolympiade statt. Meister der am 24. August 1963 gestarteten Fußballbundesliga wird der 1. FC Köln, der überlegen die Saison mit nur zwei Niederlagen und sechs Punkten Vorsprung vor dem Meidericher SV beendet. Die Kölner galten zu jener Zeit als der am besten geführte Club im gesamten deutschen Fußball, vergleichbar heute mit dem FC Bayern München.

1969