Ausgabe Extra 3/2008: Jakob Koenen – der Bürgermeister

Ein Haus für alle

Bürgermeister Jakob Koenen über das Stadttheater

Auch das im September 1973 gegenüber dem Jakob-Koenen-Bad in der Cappelstraße eröffnete Stadttheater ist eng mit dem Namen von Jakob Koenen verbunden. Bei dem Festakt vor 744 Gästen hatte er die Wünsche geäußert, dass das Stadttheater den Schulen Platz biete, es das Theater- und Musikleben befruchten möge und ein Ort für Begegnungen zwischen den Bürgern der Stadt und des Umlandes werde. Heute, 35 Jahre später, wissen wir: Die von Jakob Koenen vorgetragenen Anliegen wurden alle in die Tat umgesetzt und die Lippstädter können zweifellos auf dieses Haus stolz sein.

Bedeutung

Von Jakob Koenen, der auch dieses Projekt immer wieder vorangetrieben hatte, wurde bei der Eröffnung des ursprünglich als Aula des Ostendorf-Gymnasiums errichteten Baus die Bedeutung des Stadttheaters für das Ansehen von Lippstadt im westfälischen Raum herausgestellt. Diesem Gewicht ist das Lippstädter Kulturzentrum vollends gerecht geworden. Mit einer eigenen Ausstellung zum 25jährigen Bestehen des Stadttheaters hatte der Verein zur Pflege und Förderung des Vermächtnisses von Jakob Koenen e.V. im Herbst 1998 die vielfältigen Verdienste von Jakob Koenen für das Zustandekommen dieses Hauses hervorgehoben.

Eröffnung des Stadttheaters.Von links nach rechts die Ehrengäste mit Bundestagsabgeordneter Sander, Bürgermeister Koenen, Frau Stakemeier, Staatssekretär Dr. Stakemeier, Frau Herhaus, Stadtdirektor Herhaus und Landtagsabgeordneter Schaa.

Bürgersinn

Den beispielhaften und von Jakob Koenen stets geförderten Lippstädter Bürgersinn hatte bei den Feierlichkeiten zur Eröffnung des Theaters der aus Düsseldorf angereiste Staatssekretär Dr. Heinrich Stakemeier herausstellt. In einer Zeit, in der der Schrei nach der öffentlichen Hand immer lauter werde, dürfe er in Lippstadt mit Stolz und Hochachtung feststellen, „dass sich die Bürger hier für ihre Stadt engagieren und das städtische Leben durch ihre Beteiligung mit Leben erfüllen“. Das Theater sei erneut ein Beweis dafür. Mitglieder der Lippstädter Kulturvereinigungen hätten nicht unerheblich Rat und Verwaltung zum Gelingen des Werkes beflügelt. Der Abgesandte der Düsseldorfer Landesregierung hatte zudem betont. „Hier haben sich nicht ein paar Stadtväter ein Denkmal setzen wollen, hier haben sich die Bürger den Mittelpunkt für ihr kulturelles Leben ihrer Stadt geschaffen, weil sie den Wert einer solchen Einrichtung wissen und es für notwendig halten, den in der Hektik unserer Tage scheinbar verdrängten Musen wieder einen Platz zu geben.“ Der gastgebende Bürgermeister Jakob Koenen nahm soviel Lob aus dem Munde des ehemaligen Schülers des Lippstädter Ostendorf-Gymnasiums für die von ihm zu diesem Zeitpunkt immerhin schon 25 Jahre und nachhaltig repräsentierte Stadt gerne entgegen.

1973