Ausgabe Nr. 3/2009: Perspektiven für Lippstadt

Finanzdialog

Ursachen und Folgen der Finanzkrise

Gut besuchte Veranstaltung des Lippstädter SPD-Ortsvereins

Dass die augenblickliche Finanzkrise auch in Lippstadt die Menschen bewegt, wurde offensichtlich, als der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba am Dienstag, 27. Januar, den zu diesem Thema ausgerichteten und gut besuchten öffentlichen Dialog seiner Partei eröffnete. Über 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um sich über die Situation, die Ursachen und Folgen der globalen Turbulenzen auf den Finanzmärkten zu informieren. Als Gesprächspartner hatte der Lippstädter SPD-Ortsverein mit dem Vorstandsvorsitzenden der Sparkasse Lippstadt, Jürgen Riepe, dem Bundestagskandidaten der SPD, Wolfgang Hellmich, und der örtlichen Abgeordneten im Düsseldorfer Landtag, Marlies Stotz, drei gut vorbereitete Referenten aufgeboten.

Benannte die Ursachen und zeigte die Konsequenzen auf.Jürgen Riepe, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Lippstadt

Misstrauen

Durchaus schonungslos war die Bewertung von Jürgen Riepe, als er die Gründe des Desasters in der Finanzbranche darstellte, deren Ursachen er in der Wirtschaft der Vereinigten Staaten von Amerika ausmachte. Dies seien die extreme Niedrigzinspolitik der US-Notenbank, die Immobilienpreisexplosion, der kreditfinanzierte Konsumboom, die lockere Vergabepolitik bei Krediten in Erwartung stetig steigender Hauspreise und Vermögenswerte, Finanzierungen ohne Eigenkapital, eine zu laxe Bonitätsprüfung und ein extremes Renditestreben auf den Kapitalmärkten und die weltweite Platzierung „toxischer“ Kreditverbriefungen gewesen. „Diese verfehlte Geschäftspolitik hat bereits Mitte 2006 in den USA Zwangsversteigerungen verursacht, was schließlich zu einer weltweiten Welle von Abschreibungen, Verlusten und Insolvenzen geführt hat.“ Insbesondere habe im September der Kollaps der US-Investmentbank Lehman Brothers die Märkte erzittern lassen.