Ausgabe Nr. 4/2009: Sozialstruktur in Lippstadt

Aschermittwoch

Aufmerksame Beobachter.Beim Politischen Aschermittwoch des Lippstädter SPD-Ortsvereins stand ausschließlich die Kommunalpolitik auf dem Prüfstand.

Güterbahnhof

„Die geplante Ansiedlung eines großflächigen Einzelhandels mit Kaufland und Mediamarkt auf dem früheren Güterbahnhof kann den Standort Lippstadt nur dann anziehender machen, wenn eine attraktive, vom Besatz hochwertige Verbindung zur Langen Straße geschaffen wird“, unterstrich Udo Strathaus die Position seiner Partei für das Gelände an der Bahn. Die bestehende Planung erfülle diesen Anspruch leider nicht, beanstandete der Sozialdemokrat die gegenwärtige Konzeption. „Wir werden alles tun, um eine zukunftsträchtige Lösung zu realisieren, die die Entwicklung des Einzelhandels in der gesamten Innenstadt im Auge hat und nicht nur die Gewinnerwartungen eines einzelnen Investors.“ Skeptisch äußerte sich Karl-Heinz Brülle, Vizevorsitzender des städtischen Bau- und Verkehrsausschusses, was den tatsächlichen Sachstand zum Erwerb der für das Einkaufszentrum benötigen privaten Grundstücke betreffe. „Mittlerweile sind über eineinhalb Jahre vergangen, als der Investor in einer Pressekonferenz versichert habe, dass alle in Betracht kommenden Eigentümer ihre Verkaufsbereitschaft signalisiert hätten“, blickte der SPD-Kommunalpolitiker auf die lange Verhandlungsdauer zurück. „Ein Packende ist offensichtlich noch nicht zu sehen“, meinte er zu den bisherigen Auslassungen des in Münster ansässigen Projektentwicklers. Die Vermutung liege nahe, dass sich die noch fehlenden Flächen in jenem Zwischenbereich befinden, der die beiden „Ankermieter“ (Mediamarkt und Kaufland) an die Lange Straße ankoppeln solle.

GWL

Besorgt zeigte sich der stellvertretende SPD-Ortsvereinsvorsitzende Udo Strathaus über den nicht zu übersehenden Leerstand in den Seitenlagen der Fußgängerzone. Die ISG (Immobilienstandortgemeinschaft Westliche Altstadt) habe hier erste und gute Impulse geliefert. „Viele Ideen, wie die Gestaltung des Postparks zwischen der Post- und der Fleischhauerstraße, finden unsere Unterstützung.“ Mit Blick auf den Umbau der vormaligen Marienschule zur Stadtbücherei („ein kulturelles Highlight“) durch die GWL (Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft Lippstadt) hob das GWL-Aufsichtsratsmitglied die Bedeutung dieser Gesellschaft für die Entwicklung der wirtschaftlichen Infrastruktur von Lippstadt hervor. „Jegliche Überlegungen zum Verkauf der GWL lehnen wir auch aus diesem Grund kategorisch ab“, gab der SPD-Planungsexperte ein unmissverständliches Plädoyer für die von Jakob Koenen initiierte Wohnungsbaugesellschaft ab. Mit dem neuen Standort der Thomas-Valentin-Bücherei habe sich die Chance eröffnet, in den angrenzenden Gebäuden Investoren für attraktive Geschäfte, Büros und Wohnräume zu gewinnen.