Ausgabe Nr. 5/2009: Chancen und Risiken

Arbeiterwohlfahrt

Störend und überflüssig

AWO und SPD zum Supermarktvorhaben auf dem Schlachthofgelände

„Wenn dieses Haus auch künftig uneingeschränkt ein Ort zum Leben und Wohlfühlen sein soll, dann darf hier kein Supermarkt entstehen.“ Dies erklärte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba nach einem Treffen seiner Partei in der Wohnstätte der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in der Beckumer Straße. Mit von der Partie waren bei diesem Meinungsaustausch für die AWO ihr Unterbezirksgeschäftsführer Theo Goesmann und die Leiterinnen des Wohnhauses, Angelika Kurek-Koutsandreou, und der benachbarten Kindertagesstätte „Panama“, Gabriele Oelze-Krähling. Ebenso war der SPD-Bundestagskandidat Wolfgang Hellmich aus Bad Sassendorf erschienen, um sich einen Überblick über die Sozialstruktur im Lippstädter Norden zu verschaffen.

Störend und überflüssig.Dies war die übereinstimmende Einschätzung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens von AWO und SPD zum Supermarktvorhaben auf dem Schlachthofgelände.

Wohnanlage

„Für uns ist ein SB-Markt an dieser Stelle nicht nur störend, sondern schlichtweg auch überflüssig, wenn man sich die Dichte der im Umkreis von knapp 1.000 Metern angesiedelten Einkaufsstätten vor Augen führt“, unterstützte der Ratsherr Udo Strathaus den Einsatz der AWO, auf dem ehemaligen Schlachthofgelände eine andere Nutzung durchzusetzen. „Die Lage an dieser Stelle mit ihren kurzen Wegen zur Innenstadt bietet sich geradezu dafür an, gegebenenfalls durch einen Investor eine kombinierte Wohnanlage für ältere Menschen zu schaffen, die eine Betreuung benötigen“, stellte AWO-Geschäftsführer Theo Goesmann die Überlegungen des von ihm repräsentierten Wohlfahrtsverbandes vor.

Elterncafe

Die AWO plane zudem, die Kindertagesstätte „Panama“ in Verbindung mit einem Elterncafe zu erweitern. Damit wolle man die Voraussetzungen verbessern, gemeinsam in Kooperation mit der in der Niemöllerallee bestehenden Kindertagesstätte „Fantadu“ ein Familienzentrum betreiben zu können. „Die Aussichten dafür sind gut“, teilte die Einrichtungsleiterin Gabriele Oelze-Krähling mit, die in Personalunion auch für die Tagesstätte „Fantadu“ verantwortlich ist. „Wir haben die Vorarbeiten abgeschlossen und unsere Konzeption Ende März ,pädquis’ in Berlin vorgelegt“, berichtete die Erzieherin im Gespräch mit der SPD. In der Bundeshauptstadt wird die Anstalt, die für Pädagogische Qualitäts-Informations-Systeme, ein Kooperationsinstitut der Freien Universität Berlin, steht, die Lippstädter Vorstellungen durchleuchten und bewerten. Ein Familienzentrum werde die Attraktivität der beiden Kindergärten erheblich steigern, betonten Theo Goesmann und Gabriele Oelze-Krähling.