Ausgabe Nr. 6/2009: Der Mensch im Mittelpunkt

Meinung

Arbeit für alle bei fairem Lohn

Anmerkungen zum 1. Mai im Wahljahr 2009

Die Gewerkschaften haben die Bundesregierung am Tag der Arbeit zum Kampf gegen drohende Massenentlassungen aufgefordert. Immer mehr Beschäftigte bangten um ihren Arbeitsplatz und müssten gegen den sozialen Abstieg kämpfen, war aus dem Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) zum 1. Mai zu lesen. Unternehmen und die Politik müssten alle Mittel nutzen, um Beschäftigung zu sichern. Dazu fand auch in Lippstadt eine vom DGB ausgerichtete Kundgebung statt. Zu ihr waren auch etliche Sozialdemokraten gekommen und die AfA (Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmerfragen) war mit einem eigenen Infostand auf dem Rathausplatz vertreten.

Positionen

Wie in anderen Städten hat auch in Lippstadt die Wirtschaftskrise die Rede des vom DGB aufgebotenen Hauptredners von der Industriegewerkschaft Metall (IGM) bestimmt. Die parteipolitische Herkunft des Gewerkschaftlers war aus seinen Äußerungen nicht zu überhören. Bei aller kritischen Distanz zu dem von ihm vertretenen Links-Populismus darf aber nicht ausgeblendet werden, dass manche der auf dem Lippstädter Rathausplatz am 1. Mai verkündeten Forderungen durchaus von den Sozialdemokraten unterschrieben werden können. Die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes, gleiche Lohn- und Arbeitsbedingungen für gleiche Arbeit am gleichen Ort, gleiche Löhne für Frauen und Männer, gleiche Löhne für gleiche Arbeit für Leiharbeitskräfte und der Ausbau der Mitbestimmung sind schon lange unabdingbare Positionen der Sozialdemokratie. Sie waren für viele von uns auch der Grund, der SPD beizutreten und sich für ihre Ziele zu engagieren.

Hans Zaremba