Ausgabe Nr. 9/2009: Streifzug durch die Gemäuer der Innenstadt

Sommertour 2009

Ein geordneter Verband

Dialog von Arbeiterwohlfahrt und Sozialdemokratie

Wenn im Oktober Theo Goesmann mit dem Erreichen des Rentenalters die Geschäftsführung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in der Region an seinen Sohn Stefan Goesmann als seinen Nachfolger übergibt, dann hinterlässt er zweifellos einen geordneten Verband. Davon konnte sich jetzt bei ihrer Sommertour eine Delegation der Kernstadt-Sozialdemokraten mit ihrem Vorsitzenden Hans Zaremba und der Landtagsabgeordneten Marlies Stotz einen unmittelbaren Überblick verschaffen.

Familienzentren

Beifall fand die Ankündigung der AWO, im Südwesten mit einer Kooperation der Kindertagesstätten „Bullerbü“, „Kinderland“ und „Löwenzahn“ ein weiteres „Familienzentrum“ errichten zu wollen. Für die SPD, so Hans Zaremba, „ist dies eine gute Ergänzung“ zu dem im Juli eröffneten Verbund aus „Fantadu“ und „Panama“ im Nordwesten. Einer kritischen Analyse unterzog das Treffen im Klusetor, wo die AWO ihren Jugendmigrationdienst betreibt, das seit dem vergangenen Jahr bestehende KiBiz (Kinderbildungsgesetz). Theo Goesmann sieht in dem immer noch landesweit sehr umstrittenen Regelwerk die Gefahr „einer zu großen Verschulung des Kindergartens“. Er befürchte, dass dies zu Lasten der eigentlichen Aufgaben der Erzieher und Pädagogen, den ihnen anvertrauten Kindern soziales Verhalten zu vermitteln, gehen werde. Ähnliches berichtete die Landtagsabgeordnete Marlies Stotz über ihre Besuche in verschiedenen Kindertagesstätten.

Zustimmung.Die Ankündigung der AWO, im Südwesten ein zweites Familienzentrum im Stadtgebiet zu schaffen, wurde von den Sozialdemokraten begrüßt. Vorne im Bild Heinfried Heitmann, dahinter Dr. Claudia Griebel, Michael Althoff und verdeckt Hans-Dieter Spangardt.

Bildungsarbeit

„Die Rahmenbedingungen haben sich durch KiBiz deutlich verschlechtert. Die Anforderungen und die Aufgaben an das Personal sind erheblich gestiegen, die Pauschalfinanzierung reicht dafür vorne und hinten nicht aus.“ Zur Bildungsarbeit in den Kindertagesstätten stellte die Parlamentarierin fest: „Hier ist es wichtig, dass diese Arbeit im frühen Kindesalter immer als eigenständige Phase berücksichtigt wird und nicht allein als Vorbereitung auf die Schule.“ Zusätzlich bemängelte sie, dass es bislang keinerlei Vereinbarung für die Bildungsarbeit in den Einrichtungen gebe. „Da war das alte Gesetz fortschrittlicher.“