Jakob Koenen als Name für die Gesamtschule

Ein Vorschlag des SPD-Ratsherrn Karl-Heinz Brülle

Von den gegenwärtigen Ratsmitgliedern der Stadt Lippstadt ist Karl-Heinz Brülle (SPD) der einzige, der während seines inzwischen 40jährigen politischen Engagements noch aktiv mit dem 1974 im Amt verstorbenen Bürgermeister Jakob Koenen zusammengearbeitet hat. Es verwundert somit auch nicht, dass er als Bezeichnung für die zum neuen Schuljahr einzurichtende städtische Gesamtschule den Namen des von 1948 bis 1974 amtierenden Lippstädter Stadtoberhauptes vorgeschlagen hat. Diese Forderung unterstrich der ehemalige Landtagsabgeordnete jetzt beim vorweihnachtlichen Jahresabschluss des Lippstädter SPD-Ortsvereins.

Will Jakob Koenen als Namen für die neue Gesamtschule.Der sozialdemokratische Ratsherr Karl-Heinz Brülle.

Verdienste erworben

Der vor 60 Jahren in Lippstadt geborene und heute als Lehrer an der Pestalozziförderschule tätige Karl-Heinz Brülle erinnerte daran, dass sich Lippstadt in der über 25jährigen Ära von Jakob Koenen den Ruf einer „schulfreudigen Stadt“ erworben habe. „Während seiner Amtszeit wurden zahlreiche Schulen neu gegründet und etliche Schulgebäude errichtet“, betonte der Politiker und Pädagoge. Hierzu zählten unter anderem die 1962 ihrer Bestimmung übergebende „Südschule“, die derweil als Kopernikusschule ein Angebot als Ganztagshauptschule vorhalte. Ebenso führte Brülle die Hans-Christian-Andersen-Schule (Grundschule), die Stadtwaldschule (unterdessen eine Hauptschuldependance der Wilhelmschule) und die Grundschule Am Weinberg auf. Darüber hinaus hob der Stadtvertreter hervor, dass in der Zeit von Jakob Koenen als Bürgermeister in 1953 und 1957 die Gebäude der Realschulen am Dusternweg erstellt und das städtische Ostendorf-Gymnasium in zwei Bauabschnitten erweitert wurde. Ebenso sei in dieser Phase der Neubau der Pestalozzischule – derzeit eine Einrichtung mit dem Förderschwerpunkt Lernen – auf den Weg gebracht worden.

Andenken bewahren

Zudem gab Charly Brülle zu bedenken, dass nach der Fertigstellung des geplanten Kombibades das momentan als Jakob-Koenen-Bad am Cappeltor bestehende Hallenbad geschlossen werde. Der ursprüngliche Plan, den Tangentenring in Jakob-Koenen-Ring zu taufen, sei von der damaligen CDU/FDP-Mehrheit im Stadtrat gekippt worden. Eine Realisierung des Planes des SV Lippstadt 08, auf dem Gelände am Bruchbaum an der verlängerten Goethestraße ein neues NRW-Liga-taugliches Stadion zu errichten, wird nach der Einschätzung des früheren Präsidenten des LST Teutonia 08 weder kurz- noch mittelfristig erfolgen. „Bei diesen Entwicklungen wird der Name von Jakob Koenen völlig aus dem öffentlichen Leben unserer Stadt Lippstadt verschwinden“, befürchtet der Sozialdemokrat. Von daher gebe es für ihn zu der Anregung, die künftige Gesamtschule „in Würdigung der Verdienste von Jakob Koenen für das Schulwesen in Lippstadt“ in „Jakob-Koenen-Schule“ zu benennen, keine Alternative.