Bundesparteitag
Erinnerung an eine spannende Zeit
Begegnungen nach dem Mauerfall zwischen Sozialdemokraten aus Ost und West
Am 27. September werden 20 Jahre nach der Wiederherstellung der Einheit der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands vergangen sein. An dieses historische Ereignis will der für Sonntag, 26. September, einberufene Bundesparteitag der SPD in Berlin erinnern. Gezeigt werden soll in Berlin zudem, in welcher Vielfalt die SPD-Basis der 1990er Jahre Aufbauarbeit in Ostdeutschland geleistet hat. Auch der Lippstädter SPD-Ortsverein wird eine Rückblende auf seine Erlebnisse mit den Sozialdemokraten aus Oschatz in Sachsen Ende September auf dem SPD-Bundesparteitag präsentieren.
Beklommenheit
Die spannende Zeit der Wendezeit im Jahr 1990 wurde bereits im Februar in der Ausgabe 2/2010 von Rote Lippe Rose intern beschrieben. Mit diesem Beitrag wurde auch die Beklommenheit erläutert, die etliche der Lippstädter Sozialdemokraten verspürten, als sie sich am Samstag, 27. Januar 1990, mit dem Auto auf den Weg nach Oschatz begaben. Trotz der Öffnung ihrer Grenzen war zu diesem Zeitpunkt die DDR noch Mitglied des Warschauer Paktes und kein Rechtsstaat nach der in Westdeutschland bekannten Lesart. Es waren Fahrten in ein unbekanntes Land. Mit dem Landstrich zwischen Elbe und Oder verbanden bis zur politischen Wende und dem Mauerfall viele Sozialdemokraten aus Lippstadt überwiegend Trostlosigkeit und vor allem die unangenehme Begegnung mit den staatlichen Organen beim Grenzübertritt oder auf den Transitwegen von und nach Berlin.