Ausgabe Nr. 4/2011: Uneins – aber einig?

Titelthema

Uneins – aber einig?

Ausstellung über das Verhältnis von SPD und Gewerkschaften

Das Verhältnis von SPD und Gewerkschaften war nie frei von Spannungen. Im Wesentlichen wurde über die Rolle und die Bedeutung der beiden Organisationen innerhalb der Arbeiterbewegung gestritten. Klärung brachte das Mannheimer Abkommen aus dem Jahre 1906, in dem formal die Gleichberechtigung von SPD und Gewerkschaften vereinbart wurde. Über die Geschichte der nicht immer einfachen Verbindung von Sozialdemokratie und Gewerkschaftsbewegung soll im April in der Thomas-Valentin-Stadtbücherei eine Ausstellung „Uneins – aber einig?“ der Friedrich-Ebert-Stiftung erinnern. Diese Präsentation wird zum 90jährigen Jubiläum des Lippstädter SPD-Ortsvereins ausgerichtet und am Freitag, 1. April, 18.30 Uhr, eröffnet.

Gewerkschaftler und Sozialdemokrat.Dies verband der 2004 verstorbene Engelbert Sander (+), durch den die SPD in Lippstadt eine starke gewerkschaftliche Prägung erfahren hat. Das Bild ist im Jahr 1972 im Bundestag entstanden, wo die SPD mit ihrem Parteivorsitzenden Willy Brandt den Bundeskanzler stellte.

Werner Franke und Engelbert Sander

Die Entscheidung der Friedrich-Ebert-Stiftung, die Ausstellung „Uneins – aber einig?“ auch in Lippstadt zu zeigen, steht im Zusammenhang mit der starken Verbindung, die es in Lippstadt traditionell zwischen Sozialdemokratie und gewerkschaftlicher Bewegung gegeben hat. So hat die sozialdemokratische Politik in Lippstadt von Mitte der 1950er bis in die späten 1980er Jahre durch die Ersten Bevollmächtigten der Industriegewerkschaft Metall, Werner Franke und Engelbert Sander, eine starke gewerkschaftliche Prägung erfahren. Mit der Ausstellungseröffnung und der damit verbundenen Veranstaltung sollen die Verdienste der unterdessen verstorbenen beiden Gewerkschaftler, die sie sich auch durch ihr Engagement als politische Repräsentanten der SPD erworben haben, besonders gewürdigt werden. Die von der nach dem ersten Reichspräsidenten Friedrich Ebert (SPD) benannten Stiftung zusammengetragene Sammlung entstand anlässlich des 100. Jahrestages des „Mannheimer Abkommens“ zur Gleichberechtigung von Sozialdemokratie und Gewerkschaften. Seit dem Jahr 2006 tourt sie durch zahlreiche Orte in Deutschland. Mit rund 30 Exponaten wird das wechselvolle Verhältnis zwischen SPD und Gewerkschaften skizziert. Dargeboten werden nicht nur der historische Konflikt, sondern auch die gemeinsamen Wurzeln sowie aktuelle Herausforderungen der Kooperation. Die Ausstellung wird bis zum Freitag, 29. April, in der Stadtbibliothek während der allgemeinen Öffnungszeiten zu sehen sein. Sie sind am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag jeweils von 10.00 bis 18.00 Uhr und am Samstag von 10.00 bis 13.00 Uhr. Am Mittwoch ist die Thomas-Valentin-Stadtbücherei geschlossen.