Ausgabe Nr. 12/2011: Grünkohlessen zum Jahresausklang

Kommunalpolitik

Stellten viele Übereinstimmungen fest:Hans Zaremba, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Lippstädter Stadtrat, Manfred Strieth, städtischer Fachbereichsleiter, und Gabriele Oelze-Krähling, stellvertretende Vorsitzende des Jugend- und Sozialausschusses der Stadt Lippstadt

Betreuungsangebote

Was die Betreuung für die Unterdreijährigen betreffe, sei Lippstadt mit seiner augenblicklichen Versorgungsquote von 21,6 Prozent gegenüber dem Landeswert von 15,9 Punkten „sehr gut aufgestellt“, betonte der städtische Fachbereichsleiter. Ausgebaut werden müssten wegen der steigenden Nachfrage jedoch die Betreuungsangebote an den Schulen. Durch die demographischen Umbrüche wäre es möglich, nicht mehr benötigte Klassenräume für diese Zwecke zu nutzen. Geprüft werden müsse überdies, ob auch an den Grundschulen die Entwicklung zu Ganztagsschulen möglich ist. Ein Bedarf dafür sei in einigen Stadtbezirken durchaus gegeben.

Senioren

Ähnlich wie die SPD, die sich für ein Mehrgenerationenhauses in der Kernstadt engagiert, kann sich Manfred Strieth auch die Bildung von Mehrgenerationstreffpunkten in gewissen Quartieren im Stadtgebiet vorstellen. „Wir sollten älteren Menschen neue Kontakträume ermöglichen und die freien Kapazitäten in den Schulen und Familienzentren nutzen“, meinte der in Lippstadt aufgewachsene Verwaltungsfachmann. Damit hätte man zugleich die Chance, das Potential vieler „junger“ Rentner für ehrenamtliche Aufgaben zu nutzen.

Familien

Konsens bestand beim Meinungsaustausch im Rathaus auch, die Elternverantwortung zu stärken. Dazu gehöre es, Elternseminare durchzuführen und Unterstützung für die Führung eines eigenen Haushaltes anzubieten. Vielfältige Möglichkeiten der Kontaktaufnahme mit den Familien seien über die mobile Beratung der Dienststellen der Stadt Lippstadt vorhanden. „Wirksame frühe Hilfen bei der Erziehung können den Anstieg der Kosten von Hilfe zur Erziehung entgegenwirken“ unterstrich die als Leiterin des Familienzentrums der Arbeiterwohlfahrt im Lippstädter Norden beruflich tätige sozialdemokratische Ratsfrau Gabriele Oelze-Krähling.

Teufelskreis

Durchbrochen werden müsse der Teufelskreis von Einkommensarmut und Bildungsarmut zum Sozialleistungsbezug. „Dies ist aber nur möglich, wenn die Kinder aus einkommens- und bildungsschwachen Familien frühzeitig gefördert werden“, hob Manfred Strieth hervor. Zusätzliche finanzielle Mittel seien dafür nicht unbedingt erforderlich, weil es über das Bildungs- und Teilhabepaket des Bundes und lokale Projekte von Stiftungen durchaus Möglichkeiten gebe, beizeiten die erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen.