Ausgabe Nr. 5/2012: Hannelore Kraft kommt

Parteigeschichte

Würdigung für Treue und Engagement

Jubilarehrung des Lippstädters SPD-Ortsvereins

Es war eine beachtliche Zahl von Frauen und Männern, die sich am Samstag, 21. April, zur Jubilarehrung des Lippstädter SPD-Ortsvereins in der Begegnungsstätte der Arbeiterwohlfahrt (AWO) eingefunden hatte. Gemeinsam mit der Landtagskandidatin der SPD, Marlies Stotz, und dem stellvertretenden SPD-Geschäftsführer in Nordrhein-Westfalen, Wolfgang Hellmich, zeichnete der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba die Jubilare für ihre lange und zum Teil schon über Jahrzehnte bestehende Treue zur Sozialdemokratie und ihren selbstlosen Einsatz für das Gemeinwesen aus.

Wählerinitiativen und Zuspitzung:Wolfgang Hellmich blickte in seiner Festansprache auf die spannenden Ereignisse von vor vierzig Jahren zurück, die am Sonntag, 19. November 1972, mit dem bislang größten Erfolg der Sozialdemokratie bei einer Bundestagswahl endeten.

Mobilisierung

Der Vorsitzende der mitgliederstärksten SPD-Gliederung in Lippstadt würdigte den Einsatz der Ausgezeichneten für Minderheiten, sozial schwache Menschen, für Kinder, Jugendliche und Senioren und die Fortentwicklung ihrer Heimatstadt an der Lippe und erinnerte an das Jahr 1972, „wo viele unserer heutigen Jubilare durch die Politik des sozialdemokratischen Bundeskanzlers Willy Brandt den Weg in die SPD gefunden haben“. Auch von Wolfgang Hellmich wurden in seiner Laudatio die politischen Ereignisse von vor vierzig Jahren mit dem konstruktiven Misstrauensvotum im April, die vorzeitige Auflösung des Parlaments im September und die Bundestagswahl im November mit einer Wahlbeteiligung von 91,1 Prozent und dem SPD-Ergebnis von 45,8 Punkten betrachtet. „Die Zuspitzung auf einen Persönlichkeitswahlkampf war relativ neu“, blickte der Redner auf das damalige Duell der unterdessen verstorbenen Spitzenkandidaten von 1972, Willy Brandt (SPD) und Rainer Barzel (CDU), zurück und fügte hinzu: „Es gelang in nie gekanntem Maße, Wählerinitiativen mit eigenen Kampagnen zu mobilisieren.“ Zudem habe der Einsatz der Schriftsteller Günter Grass, Siegfried Lenz und Heinrich Böll der SPD den Weg in das intellektuelle Milieu geöffnet. Ebenso seien vor vier Jahrzehnten die Gewerkschaften, der überwiegende Teil der Betriebs- und Personalräte und fast ausnahmslos die gesamte Arbeitnehmerschaft offen für eine Wiederwahl der vom SPD-Parteichef Willy Brandt verkörperten Bundesregierung eingetreten. „Diese Mobilisierung der Öffentlichkeit war ein entscheidender Punkt für den Wahlerfolg der SPD am 19. November 1972“, betonte der in Bad Sassendorf beheimatete Parteisekretär.