Gut aufgestellt und hohe Qualität

SPD inspizierte die Süderhöhe

Es gibt in Lippstadt kaum einen Stadtbezirk, der so stark durch die ersten Jahre der Nachkriegszeit geprägt wurde, wie die „Süderhöhe“, im Volksmund meist immer noch der „Schwerpunkt“. Für eine Bestandsaufnahme dieses Quartiers, das für den 1980 verstorbenen Schriftsteller Thomas Valentin (Autor zeitkritischer Romane, Erzählungen, Theaterstücke und Drehbücher) über ein Vierteljahrhundert in einer von Büchern überquellenden Dreizimmerwohnung sein Refugium bildete, hatten sich am Dienstagabend die Sozialdemokraten auf den Weg begeben.

Ein gut aufgestelltes Viertel:Diesen Eindruck nahm eine Delegation aus der SPD von der Quartierbegegnung auf der Süderhöhe mit, zu der sich auch Repräsentanten der katholischen Kirchengemeinde St. Pius, der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Lippstadt und der Stadtverwaltung eingefunden hatten.

Jugendarbeit

„Dabei fanden wir ein Viertel vor, das gut aufgestellt ist und eine hohe Lebensqualität hat“, kommentierte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba die Eindrücke. Begleitet wurde die SPD-Exkursion, die von den im Einzug der katholischen Piuskirche und evangelischen Johanneskirche lebenden Sozialdemokraten Michael Althoff, Gudrun Beschorner und Annette Schäfer vorbereitet wurde, vom Pfarrer von St. Pius, Christian Laws, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Wohnungsbaugesellschaft Lippstadt (GWL), Meinolf Köller, Fachbereichsleiter für Familie, Schule und Soziales der Stadt Lippstadt, Manfred Strieth, und städtischen Fachdienstleiter für Soziales und Integration, Werner Kalthoff. „Viele Dinge sind bei uns im Fluss“, berichtete Annette Schäfer, wozu der Ausbau von Betreuungsplätzen von Kindern unter drei Jahren und die Renovierungen des auf der Süderhöhe bestehenden großen Häuserbestandes der GWL zählen. „Von einer guten und mit viel Freude gestalteten Jugendarbeit“ sprach Kirchenvorstandsmitglied Michael Althoff vor dem Hintergrund der Aktivitäten im Jugendtraum des Pfarrzentrums und angebotenen Zeltlager im Sommer, wofür die ehrenamtlichen Betreuer in der Regel etliche Tage ihres Jahresurlaubes einsetzen.

Vieles läuft gut auf der Süderhöhe:So auch die Jugendarbeit im katholischen Pfarrzentrum.Von links nach rechts auf dem Weg durch die Schwerpunktsiedlung Manfred Strieth, Christian Laws, Werner Kalthoff, Hans Zaremba, Arndt Albrecht Gubalke und Michael Althoff.

Bushaltestelle

Ein Ärgernis sei jedoch die Bushaltestelle, die sich direkt vor der Piuskirche befindet und fortwährend zu Verschmutzungen der Außenwände des mit enormem Aufwand restaurierten Gotteshauses führe. Es wurde angeregt, den Haltepunkt für die Fahrtrichtung von West nach Ost um einige Meter weiter vor die Turnhalle der Kopernikusschule zu verlegen, was die ehemalige Ratsfrau Gudrun Beschorner im Bau, Umwelt- und Verkehrsausschuss vorschlagen will. Einen Blick in das Gebäude der nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil von 1967 bis 1969 errichteten und derweil aufwendig modernisierten katholischen Pfarrkirche vermittelte ihr Hausherr, der seit 1998 für die Seelsorge auf der Süderhöhe verantwortliche und aus Dortmund stammende Pastor Christan Laws. Wie viele Großorganisationen sind auch die die Kirchen nicht von den Fusionen der letzen Jahre verschont geblieben. So gehört St. Pius nun zum Pastoralverbund Süd-West in Lippstadt, in dem sich auch St. Clemens Hellinghausen, Herringhausen und Overhagen, St. Martinus Benninghausen und St. Antonius Eickelborn und Lohe befinden. Für die Katholiken auf der Süderhöhe bedeutet diese Verschmelzung, dass nur noch am Samstag um 17.00 Uhr und am Sonntag um 11.00 Uhr regelmäßige Eucharistiefeiern stattfinden. Daher müsse die Kirche verstärkt Laien für Wort-Gottes-Dienste gewinnen.

Auch die Kirchen müssen sich auf Änderungen einstellen:Dies hob Pfarrer Chrisitan Laws bei der SPD-Quartierbegegnung in der Piuskirche hervor.

Schulen

GWL-Geschäftsführer Meinolf Köller informierte, dass die Erneuungsarbeiten an den von seiner Gesellschaft in der Schwerpunktsiedlung bewirtschafteten Häusern, die einen Bestand von 350 Wohnungen umfassten, im nächsten Jahr abgeschlossen seien. Der seit über 20 Jahren bei der Wohnungsbaugesellschaft tätige Betriebswirt zeigte sich vollends zufrieden mit der Situation auf der Süderhöhe („Es treten hier kaum Probleme auf“) und freute sich vor allem darüber, in der Leibnizstraße 12 barrierefreie Wohnungen errichtet zu haben, die bevorzugt von Senioren zu einem günstigen Tarif (4.45 Euro pro Quadratmeter) bewohnt würden. Keine Probleme sieht Manfred Strieth für den Fortbestand der im Bereich der Süderhöhe bestehenden drei Schulen. Das gelte insbesondere für die Hans-Christian-Andersen-Schule („Sie war 2012 in Lippstadt die einzige Schule, die wegen ihrer Kapazität Kinder abweisen musste“) und die Kopernikusschule („Sie verfügt über einen ausgezeichneten Ruf und befindet sich in einem blendenden baulichen Zustand“). Auch die „Hedwigschule“ als Förderschule werde trotz der bevorstehenden Inklusion (gemeinsamer Unterricht für behinderte und nicht behinderte Kinder) in irgendeiner Form („mit welcher Bezeichnung auch immer“) wohl bestehen bleiben.