Pflege der eigenen Geschichte

Übergabe von Archivalien der örtlichen SPD-Geschichte

Die beständige Pflege der eigenen Geschichte ist für den SPD-Ortsverein Lippstadt schon seit vielen Jahren ein fester Bestandteil seiner Aktivitäten. Insbesondere aus der Zeit nach der kommunalen Neuordnung im Jahr 1975 gibt es eine Fülle von Dokumenten und Fotos, die sich gegenwärtig noch überwiegend in den Privatarchiven der Lippstädter Sozialdemokraten Karl-Heinz Brülle, Wolfgang Schulte Steinberg und Hans Zaremba befinden.

Übergabe von Materialien am Parteigeburtstag:Am Donnerstag dieser Woche, wo der deutsche Sozialdemokratie mit einem Festakt in Leipzig ihr 150jähriges Bestehen feierte, übergaben Hans Zaremba, Gabriele Oelze-Krähling und Udo Strathaus der Stadtarchivarin der Lippstädter Stadtarchivarin Dr. Claudia Becker (zweite von rechts) etliche Dokumente aus der Lippstädter SPD-Geschichte zum Erhalt für die Nachwelt.

Themenplakate

Auf diesen Fundus stützte sich auch die Publikation „Lebendige Sozialdemokratie“, die der Lippstädter SPD-Ortsverein vor zwei Jahren zum 90-jährigen Bestehen veröffentlichte und die im März dieses Jahres das inhaltliche Gerüst für den örtlichen Teil der Ausstellung „150 Jahre Sozialdemokratie“ im Stadtmuseum bildete. Reproduktionen der für die Lippstädter Präsentation erstellten Themenplakate (Begegnungen in Lippstadt, Begegnungen nach der Wende in der DDR, Dialogabende des Lippstädter SPD-Ortsvereins, Jakob Koenen – Würdigungen eines großen Sozialdemokraten, Lippstädter Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten, Sommertouren des Lippstädter SPD-Ortsvereins, Spaziergänge mit Wolfgang Schulte Steinberg und Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung) haben am Donnerstag dieser Woche, dem Tag, an dem die SPD mit einem Festakt in Leipzig ihren 150. Geburtstag feierte, ihren Platz im Lippstädter Stadtarchiv gefunden. Dazu waren der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Hans Zaremba und seine beiden Stellvertreter Gabriele Oelze-Krähling und Udo Strathaus ins alte Steinwerk in die Soeststraße gekommen, wo sie der Stadtarchivarin Dr. Claudia Becker die Materialien aus der Lippstädter Ausstellung zum SPD-Parteijubiläum überreichten. „Ich bin immer erfreut, wenn Schätze aus Privatarchiven in das allen Interessierten zugängliche Stadtarchiv gelangen“, hob die Archivleiterin hervor und fügte hinzu: „Viel zu oft schlummern wertvolle Schriftstücke und Bilder in Kellern oder auf Dachböden und werden irgendwann von ahnungslosen Erben als Altpapier entsorgt. Damit gehen Informationen verloren, die dann mit viel Aufwand rekonstruiert werden müssen – wenn dies überhaupt möglich ist. Darum ist es sehr zu begrüßen, wenn Zeitgenossen dafür Sorge trage, dass ihre Geschichte vernünftig dokumentiert wird.“

Ein Beitrag aus der Geschichte der Lippstädter Sozialdemokratie:Das Plakat: ‚Jakob Koenen – Würdigungen eines großen Sozialdemokraten‘ aus der SPD-Ausstellung im März 2013 hat nun seinen Platz im Stadtarchiv gefunden.

Internet

Überdies hatten die sozialdemokratischen Ratsmitglieder auch ein Exemplar der 80 Seiten umfassenden Jubiläumsfestschrift zum 90. Ortsvereinsgeburtstag „Lebendige Sozialdemokratie“ aus 2011 sowie die Jahresbände 2008, 2009, 2010, 2011 und 2012 ihrer monatlich erscheinenden Mitgliederzeitung „Rote Lippe Rose intern“ mitgebracht, die nun wie viele andere örtliche Dokumente aus der Sozialdemokratie das Schriftgut zur Geschichte der Parteien an der Lippe ergänzen. Die Beschäftigung mit der eigenen Geschichte sei für die Sozialdemokraten kein Selbstzweck, sondern sie bilde die Grundlage für ihr zukünftiges Handeln, betonte ihr Ortsvereinschef bei der Übergabe der Archivalien. Um die eigene Vergangenheit schnell und mühelos vielen interessierten Bürgerinnen und Bürger zugänglich zu machen, bediene sich der Lippstädter SPD-Ortsverein bei der Präsentation der sozialdemokratischen Historie seit geraumer Zeit auch des weltweiten Internets. Als im Frühjahr 2005 der damalige SPD-Ortsverein in Kernstadt, dessen Einzugsbereich nach der im Frühjahr 2012 erfolgten Vereinigung mit dem Cappeler SPD-Ortsverein auch den nordwestlichen Lippstädter Stadtteil umfasst, einen eigene Homepage (www.lippstadt-mitte-spd.de) entwickelte, wurde auch ein spezieller Titelkopf „Parteigeschichte“ eingerichtet. Vornehmlich befinden sich an dieser Stelle Portraits in Wort und Bild von ehemals in der heimischen Politik tätigen Frauen und Männern, die durch ihr Engagement die örtliche Sozialdemokratie nachhaltig geprägt haben. Einen besonderen Stellenwert nimmt bei der Pflege der eigenen Geschichte im Internet der einstige Bürgermeister der Stadt Lippstadt (1948 bis 1974) und früheres Mitglied des Bundestages (1953 bis 1969), Jakob Koenen, ein. Für den im Januar 1974 verstorbenen Ehrenbürger der Stadt Lippstadt hält sein langjähriger SPD-Ortsverein gleichfalls eine eigens geschaffene Rubrik vor, die von Zeit zu Zeit mit Begebenheiten aus der eindrucksvollen Epoche des unvergessenen Lippstädters vervollständigt wird.