Parteigeschichte
Wegbereiterin für die Frauen
Eine Erinnerung an Elisabeth Langner
Lange bevor die Quotierungsbeschlüsse des SPD-Bundesparteitages von Münster im August 1988 den Aufstieg für die Frauen in der Sozialdemokratie erleichterten, hatte sie sich schon in ihrer Partei durchgesetzt: Von Elisabeth Langner, vor 30 Jahren verstorben, ist in dieser Betrachtung zur Lippstädter SPD-Parteigeschichte die Rede.
Zielbewusst und unermüdlich
„Sie packte einfach an, wo man sie brauchte.“ Mit diesen Worten überschrieb die Publikation „Lippstädter Anzeiger“ in ihrer Ausgabe am Dienstag, 20. September 1983, einen Artikel, den das Blatt der am 18. September 1983 verstorbenen Elisabeth Langner widmete. Dass sie einfach dann da war, wenn sie gebraucht wurde, wie es die damalige mit ihrer Redaktion in der Marktstraße beheimatete Lippstädter Tageszeitung aus einem Soester Verlagshaus herausstellte, können alle die bestätigen, die mit dieser zielbewussten und unermüdlichen Frau aus dem Nordwesten der Lippstädter Kernstadt zusammengearbeitet haben.
Oppeln und Lippstadt
Mit der am 10. November 1925 in Oppeln (Schlesien) geborenen Elisabeth Langner verlor im September 1983 nicht nur die Sozialdemokratie, sondern auch die Industriegewerkschaft Metall und die Stadt Lippstadt eine überzeugte Kämpferin für die soziale Gerechtigkeit und Wegbereiterin für die Gleichberechtigung der Frauen. Nach der Volksschule besuchte sie die Handels- und Frauenfachschule für Sozialwesen, absolvierte eine Lehre als Verwaltungsangestellte und wurde Mitarbeiterin in der Sozialverwaltung der ehemaligen Deutschen Reichsbahn. Durch die Vertreibung aus ihrer ursprünglichen Heimat, die nach dem von der Hitler-Barbarei angezettelten Zweiten Weltkrieg an Polen fiel, und die Wirren der Nachkriegszeit kam sie im Jahr 1952 nach Lippstadt. Seit dieser Zeit war sie beim größten Arbeitgeber an der Lippe tätig. Schon bald wurde sie in den Betriebsrat des Lippstädter Unternehmens gewählt und übernahm ebenso Aufgaben in der Industriegewerkschaft Metall und beim Deutschen Gewerkschaftsbund. Auch in den Gewerkschaftsgremien verschaffte Elisabeth Langner den Frauen eine starke Position.