Kämpferin für Soziales, Kultur und Frauen

Berni Alff vollendete am 21. Oktober ihr 80. Lebensjahr

Schlagzeilen waren mit ihr schon sehr früh verbunden. Doch bevor es in den 1960er Jahren politische werden sollten, waren es zuvor Überschriften zu ihrem sportlichen Engagement. Noch unter ihrem Mädchennamen Berni Dickhut wurde sie 1950 und 1951 zweimal deutsche Jugendmeisterin im Einerkajak. Folglich traf sie auch schon sehr früh den Bürgermeister Jakob Koenen, der sie für ihre Erfolge im Sport huldigte.

Ehrung für sportliche Leistungen im Jahr 1952: Jakob Koenen gratuliert im Lippstädter Ratssaal Berni Dickhut für ihre Erfolge als Jugendmeisterin im Einerkajak in 1950 und 1951. Zwölf Jahre später begegneten sich der legendäre Bürgermeister und die inzwischen als Berni Alff verheiratete Frau nach der Kommunalwahl 1964 in der mit absoluter Mehrheit ausgestatteten SPD-Ratsfraktion wieder. Archiv-Foto: SPD-Ortsverein Lippstadt aus dem Fundus von Walter Nies

Von 1964 bis 1989 im Rat

Später traf sie als Berni Alff Jakob Koenen wieder und die öffentliche Aufmerksamkeit galt ihrer politischen Arbeit. Am Montag, 21. Oktober 2013, vollendete die ehemalige Ratsfrau ihr 80. Lebensjahr. Ein Vierteljahrhundert gehörte sie dem Rat der Stadt Lippstadt an. Als Mitglied jener Fraktionsgemeinschaft der SPD, die durch die große Popularität des Bürgermeisters Jakob Koenen im Rathaus von 1964 bis 1969 über die absolute Mehrheit verfügte, zog Berni Alff als direkt gewähltes Ratsmitglied zum ersten Mal in die Lippstädter Stadtvertretung ein. Zu jener Zeit war auch noch ihr Vater Heinrich Dickhut als Angehöriger der SPD-Fraktion mit einem Direktmandat in der Ratsversammlung. Eine bislang einmalige Begebenheit in der Geschichte der Lippstädter Sozialdemokratie. Die Altersjubilarin fühlte sich bis zu ihrem Ausscheiden aus dem Stadtrat im Jahr 1989 insbesondere den Anliegen der Menschen im Lippstädter Südwesten verbunden, wo sie über viele Jahre gelebt hat.

Berni Alff im September 1984 als Kulturpolitikerin im Einsatz:Der damalige technische Leiter des Stadttheaters, Fritz Islebe (Mitte), erläutert dem kulturpolitischen Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Eckhart Kuhlwein, die Funktionen im Kulturtempel am Cappeltor. Mit im Bild die Kulturfachfrau der Lippstädter SPD-Stadtratsfraktion, Berni Alff.

Jazz und Malerei

Durch ihre berufliche Tätigkeit bei der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV), heute in ver.di aufgegangen, waren es die sozialen Belange, denen sich Berni Alff während ihrer Tätigkeit im Stadtparlament hauptsächlich verpflichtet sah. Über ihr Interesse für das Soziale hinaus lag ihr vor allem die Kulturpolitik am Herzen, wofür sie sich bleibende Verdienste erworben hat. Als Vorsitzende des zuständigen Fachausschusses war es ihr wichtig, dass Kulturpolitik nicht nur für Bildungsbürger betrieben wurde. Es ist überhaupt die Kultur, die in ihrem Leben eine große Bedeutung hat. Aus ihrer Verbundenheit zur Musik des Jazz entwickelte sich die Mitgliedschaft im Lippstädter Jazzclub, dessen Kassiererin sie fast zwei Jahrzehnte war. Auch die Malerei gehört zu ihren Interessen, einige Bilder mit Motiven ihrer Heimatstadt zählen zur persönlichen Sammlung der Jubilarin.

Hans Zaremba

Auszeichnung für ihre über 20jährige Mitgliedschaft in der Sozialdemokratie:Bei der Jubilarfeier des Lippstädter SPD-Ortsvereins im Dezember 1985 die Ratsfrau Berni Alff (links) durch die Vizepräsidentin des Bundestages, Annemarie Renger, gewürdigt. Aufmerksamer Beobachter ist der damalige Ortsvereinsvorsitzende Wolfgang Schulte Steinberg.
Archiv-Fotos (2): SPD-Ortsverein Lippstadt