Begegnungszentrum für alle Generationen

Demographie erfordert neues Denken in der Politik

Die „Schaffung eines Ortes der Begegnung für Menschen aller Generationen“ ist eine der vielen Maßnahmen, die der Rat der Stadt Lippstadt in seiner Sitzung am 31. März in die Zielvereinbarung 2014 bis 2016 für die Zertifizierung „Familiengerechte Kommune“ aufgenommen hat. Für die Landtagsabgeordnete Marlies Stotz (SPD) ist eine solche Einrichtung in der Innenstadt „die ideale Stätte für gemeinsame Aktivitäten aller Generationen und die Weitergabe von Alltags- und Sozialkompetenzen zwischen Jung und Alt“, was sie jetzt in der April-Runde der Ver.di-Senioren ihrem Referat „Lippstadt im Wandel der Demographie“ hervorhob.

Bisherige Wege in Politik neu bewerten:Das will die Landtagsabgeordnete Marlies Stotz (links) mit der jetzt vom Stadtrat bis Ende 2016 ins Auge gefassten Mehrgenerationen-Begegnungsstätte. Mit im Bild die Vorsitzende der Lippstädter ver.di-Senioren Margret Schulte Steinberg (Mitte) und ihre Stellvertreterin Renate Kuttig.

Lippstadt weiter denken

Nicht von ungefähr habe ihre Partei das jetzt verabschiedetes Kommunalprogramm für die Zeit von 2014 bis 2020 mit dem Leitsatz „Lippstadt weiter denken“ überschrieben, fügte die Sozialdemokratin, die ebenfalls der Dienstleitungsgewerkschaft angehört, hinzu. „Speziell die Veränderungen der Bevölkerungsentwicklung und -strukturen erforderten, bisherige Wege in der Politik neu zu bewerten.“ Dies gelte auch für die Kommunalpolitik, meinte die von ihrer Partei als Bürgermeisterkandidatin nominierte Sozialdemokratin und Gewerkschaftlerin mit Blick auf die momentanen Begegnungszentren für Jugendliche und Senioren, die ihrer bisherigen und abstrakten Form nicht mehr zeitgemäß seien. Was sich seit dem Bestehen des „Treff am Park“ im Südwesten immer mehr zu einem Ort für alle Generationen entfaltet habe, könnte im Stadtzentrum eine perfekte Ergänzung des vor Jahren errichteten Seniorenbüros mit seiner trägerunabhängigen Pflegeberatung sowie als Kontor für bürgerschaftliches Engagement mit den Informationen zu allen Fragen „Rund ums Alter“ und zum „Ehrenamt“ sein.

Bedarf nachdrücklich unterstrichen

Die „Märkte der Möglichkeiten“ in 2009 („Älter werden in Lippstadt“) und 2011 („Begegnung Jung und Alt“) hätten den Bedarf der nun vom Stadtrat bis zum Ende des Jahres 2016 ins Auge gefassten Inbetriebnahme einer generationenübergreifenden Begegnungsstätte nachdrücklich unterstrichen, erinnerte die Landes- und Kommunalpolitikerin an die Resultate der damaligen Veranstaltungen in der Volkshochschule (VHS) und verschiedene Initiativen der SPD, die Einrichtung eines Mehrgenerationen-Zentrums in Lippstadt zu forcieren. „Beispiele aus anderen Städten haben eindrucksvoll belegt, was alles mit einem derartigen Mittelpunkt bewegt werden kann.“ So gehörten in Paderborn, wo die Arbeiterwohlfahrt der Träger des Treffpunktes ist, Tanzen, Kaffee trinken und klönen, Kartenspielen, Handarbeiten, Singen, Walken, Yoga, Tangonächte, Gesundheitswochen, Spielnachmittage und kulinarische Höhepunkte aus der eigenen Gastronomie zur Angebotspalette. Ebenso könnten nach Auffassung der Lippstädter Parlamentarierin mit dem Mehrgenerationen-Treffpunkt auch die bis 2016 zu realisierenden Projekte „Kinderbetreuung durch Senioren“, „Durchführung eines Ehrenamtstages“, „Überprüfung und Anpassung der Bildungsangebote für Senioren von VHS und Stadtbücherei“ sowie „Barrierefreies Leben“ vorangebracht werden.

Hans Zaremba