Südertorpark könnte Magnet werden

Auftakt der „Zukunftswerkstatt“ der SPD mit Albrecht Gubalke

Von einem Stadtmodell und einer Einbeziehung in die Stadtführungen war im Januar die Rede, als im städtischen Bau-, Umwelt- und Verkehrsausschuss die Vorschläge aus dem Stadthaus für die künftige Gestaltung der östlichen Seite am Südertor präsentiert wurden. Diese Überlegungen haben auch den freiberuflichen Architekten Albrecht Gubalke auf den Plan gerufen, als er jetzt in der von ihm initiierten öffentlichen „Zukunftswerkstatt“ der SPD seine alternativen Vorstellungen für ein Freiraumkonzept für den Südertorpark erläuterte.

Wollen den Park am Südertor aufwerten:Ratsherr Udo Strathaus (links) und der Architekt Albrecht Gubalke. Foto: Hans Zaremba

Stadtgeschichte

Der Vorschlag des Sozialdemokraten orientiert sich an die Vorgaben der Festungsanlage von 1763, der einen „gedeckten Gang“ in Fragmenten andeutet und einen „wasserführenden Hauptgraben“ beinhaltet. Nach den Ideen von Gubalke sollen die Wegeverbindungen vom Zugang auf das Parkgelände am Südertor entlang der Südlichen Umflut von der Bökenförder Straße zum Konrad-Adenauer-Ring und zur Erwitter Straße mit einer starken Baumreihe herausgestellt werden. „Wichtig erscheint mir auch, am Südufer der Umflut einen Böschungsstreifen zu schaffen, der die heute angrenzenden und privaten Bereiche ordnet“, erläuterte der Architekt den von ihm mit dem SPD-Leitmotiv „Lippstadt weiterdenken“ mit einer Power-Point-Darstellung unterbreiteten Entwurf. Ebenso sprach der Absolvent der renommierten Essener Folkwang-Schule von einem Magneten, die er in der Grünanlage am Südertor sehe. Überdies von einem Angebot der aktiven Erholung im Übergang von der Kernstadt in den „Süden“ sowie einer ersten Maßnahme („Startpunkt“) eines gesamten Freiraumkonzeptes zu den das Stadtbild prägenden Umfluten. Er betrachte dies als einen seit langem überfälligen Beitrag zur Bergung und Erhalt einer wichtigen Spur der Stadtgeschichte. Zugleich blickte Gubalke auch auf die alte Bauhofbrache und den ungeordneten „Schotterparkplatz“ an der Erwitter Straße, die den Verlauf der Südlichen Umflut in wesentlichen Teilen begleitet und die in der dem Architekten bekannten Verwaltungsvorlage nicht angesprochen worden sei. Er plädierte dafür, diese Fläche längerfristig einer Bebauung von der Bökenförder Straße her zuzuführen und das unansehnliche Areal vorerst mit einer wassergebundenen Bodenoberfläche zu befestigen und vor allen Dingen zu begrünen.

Freiraumkonzept

„Überzeugt“ zeigte sich der SPD-Ratsherr Udo Strathaus von dem am Zeichentisch seines Parteifreundes entstandenen Alternativkonzeptes für den Park am Südertor. Als eine „zwingende Voraussetzung“ für eine Realisierung der kleinen grünen Oase südlich des Mediamarktes halte er jedoch die Schaffung der auf dem Uniongelände vorgesehenen 100 Stellplätze, zu der es dem Vernehmen nach kommen solle. Die vorgesehene Umnutzung der Flächen auf der östlichen Seite des Südertors beinhaltet nämlich auch den Wegfall des an dieser Stelle bestehenden und beliebten Parklatzes, der dem neuen Grünbereich zugeschlagen werden und nach einem früheren Bebauungsplan zufolge die längste Zeit eine Abstellfläche für Autos gewesen sein soll. Auch aus der Mitte der Versammlung im ehemaligen Gasthof Hesse, dem heutigen Treffpunkt des Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverbandes (DPWV) in Lippstadt, waren zustimmende Worte zum Konzept aus der Feder des freiberuflichen Architekten zu hören, insbesondere zur Veranschaulichung der alten Festungsanlage. Die SPD, so Strathaus, werde die Anregungen von Gubalke über die Ausrichtung der Details des im Januar im Fachausschuss vorgestellten Freiraumkonzeptes für die Ostseite des Südertors in die weitere politische Debatte aufnehmen.

Hans Zaremba