In vielen Vereinigungen zugegen

Erinnerung an den verstorbenen Heinz Boneberger

Vielen Mitbürgern war er im Straßenbild der Innenstadt bestens bekannt und er gehörte noch zu jenen Sozialdemokraten, der noch die typischen Attribute für einen Genossen seiner Partei verkörperte: Arbeitnehmer im gewerblichen Bereich, langjährige Mitgliedschaft bei den Sozialdemokraten, Gewerkschaftler und aktiver Freund des Taubensportes. Am Mittwoch, 19. August, hat uns Heinz Boneberger, der Mann aus der Mitte unserer Heimatstadt, im Alter von 91 Jahren für immer verlassen.

Montag, 8. April 2008:Heinz Boneberger (dritter von rechts) im Kreis seiner Montagsrunde. Anlässlich seiner Ehrung zur 35jährigen Mitgliedschaft in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands trafen sich in seiner Stammkneipe, der heutigen „Domschänke“, von links nach rechts Ulrich Tollwerth (+), Hans Zaremba, Karl-Heinz Brülle, Norbert Schürmann und Udo Strathaus. Archiv-Foto: Doris Paefgen

Mann aus der Stadtmitte

Als der langjährige Sozialdemokrat, Parteieintritt am 1. September 1973, am 12. Mai 1924 in Lippstadt das Licht der Welt erblickte, waren wenige Tage zuvor in Paris die achten Olympischen Spiele eröffnet worden und der SPD-Politiker Friedrich Ebert erster Reichspräsident der noch jungen Republik. Seit seiner Geburt und bis wenige Wochen vor seinem Tod lebte Heinz Boneberger im elterlichen Haus in der Burgstraße 6. Wie viele aus seiner Generation musste auch er am Zweiten Weltkrieg teilnehmen und kam erst im Juni 1946 aus britischer Gefangenschaft zurück. Ebenso erfuhr er wie etliche seiner damaligen Kameraden das Los, in der Nachkriegszeit für einige Monate ohne Arbeit zu sein. Doch bald sollte es auch für ihn aufwärts gehen. 1947 heiratete er seine aus Beckum stammende und im November 2010 entschlafene Frau Anna. Zwei Kinder gingen aus dieser Ehe hervor, 1948 eine Tochter und 1950 ein Sohn, der bereits 1991 verstorben ist. Mit dem Eintritt bei der „Rothen Erde“ im Jahr 1951 war auch für ihn eine berufliche Kontinuität gegeben.

Mittwoch, 9. Mai 2012:Heinz Boneberger im Gespräch mit der Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, die im Rahmen ihrer Wahlkampftour in die Kleingartenanlage am Tonhüttenweg gekommen war.
Dienstag, 20. August 2013:Ausklang des Stadtspazierganges im Torhaus der Lippstädter Eisenbahnfreunde. Heinz Boneberger umgeben von Marlies Stotz (links) und Astrid Martin. Archiv-Fotos (2): Hans Zaremba

Vorliebe für den BVB

Mit dem 60.Lebensjahr ging Heinz Boneberger in den beruflichen Ruhestand und über sechs Dekaden gehörte er bis zu seinem Tod der Industriegewerkschaft Metall (IGM) an. Bei der „Rothen Erde“ war er auch Mitglied der gewerkschaftlichen Vertrauensleute. Ende März 2014 wurde er für seine über 40jährige Treue zur SPD und im Mai 2014 zur Vollendung des 90. Lebensjahres mit der Willy-Brandt-Medaille ausgezeichnet. Bis wenige Monate vor seinem Ableben war er noch bei Treffen seiner Partei zugegen, so im Mai beim öffentlichen Dialog seines Lippstädter SPD-Ortsvereins zum Verhältnis von Gewerkschaften und Sozialdemokratie. Ebenso sah man ihn fast immer bei den Stadtspaziergängen seiner Sozis in der City. Überdies gehörte er seit 1946 dem Sozialverband VdK Deutschland e.V. und seit 1961 dem Angelsportverein Lippstadt an. Seine große Passion galt den Brieftauben, den „Rennpferden des kleinen Mannes“, woher auch sein Kosename „blauer Vogel“ stammte. Knapp 20 Jahre war er Vorsitzender der heimischen Taubenzüchter „Kehre wieder“. Aber auch der Fußball zog Heinz Boneberger immer wieder in seinen Bann. Eine gewisse Sympathie für die schwarzgelbe Borussia aus Dortmund verhehlte er dabei nicht.

Hans Zaremba

Montag, 12. Mai 2014:Gratulation zum 90. Geburtstag von Heinz Boneberger durch den SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Hans Zaremba und Seniorenbeauftragten Hans-Joachim Kühler (rechts). Archiv-Foto: Dagmar Völkerath