Ausgabe April 2016: Was kann der städtische Sozialbericht bewirken?

Parteigeschichte

Ein festlich geschmückter Ratssaal mit dem SPD-Banner: Unter den über 100 Besucherinnen und Besucher des einzigartigen Nachmittages der SPD war vor 20 Jahren auch der im April 2004 verstorbene frühere Bundestagsabgeordnete Engelbert Sander (rechts). Archiv-Foto: SPD-Ortsverein Lippstadt

Drei SPD-Angebote mit kulturellen Inhalten

Mit dem dritten Teil der Serie über die Veranstaltungen des Lippstädter SPD-Ortsvereins zum 75jährigen Jubiläum in 1996 beschreibt Rote Lippe Rose intern ein in der Geschichte der örtlichen SPD bislang einzigartiges Ereignis, welches nach der Jubilarehrung mit Livegesang aus bekannten Musicals (Januar) und der Gustav-Heinemann-Ausstellung (Februar/März) das dritte SPD-Angebot mit einem kulturellen Inhalt innerhalb von knapp vier Monaten war. Viele der im April 1996 von Diether Posser am Klavier angespielten Lieder („Ich weiß, es wird einmal ein Wunder geschehen“, „Das gibt`s nur einmal“ oder „Ich brech` die Herzen der stolzesten Frauen“) stammten überwiegend von Kunstschaffenden, die in strikter Opposition zur Diktatur der braunen Despoten standen. Der in Essen geborene und verstorbene Sozialdemokrat sprach in Lippstadt auch darüber, dass manche der systemkritischen oder jüdischen Künstler nur dank der mutigen Hilfe ihrer Kollegen die Zeit der Verfolgung überlebt hätten, während andere wiederum (wie die Filmproduzenten, Regisseure und Drehbuchautoren Billy Wilder oder Robert Siodmak) aus Deutschland geflohen seien, nicht wenige jedoch von den Nazis-Schergen rücksichtslos ermordet wurden. Einer, der den Häschern der Gestapo zum Opfer fiel, war der Sohn eines ehrenamtlichen SPD-Funktionärs, der Journalist und Liedtexter Erich Knauf („Glocken der Heimat“, „Mit Musik geht alles besser“ und „Heimat, Deine Sterne“). Er wurde verhaftet und hingerichtet, weil er sich in einem Luftschutzkeller missbilligend über die NS-Machthaber geäußert hatte.

Meinungsfreiheit ein hohes Menschenrecht

Zum Schluss hob Diether Posser hervor: „Es ist wichtig, dass man weiß, was für ein hohes Menschenrecht die Meinungsfreiheit ist. Und es ist notwendig, dass man immer wieder daran erinnert, wie das Unrechts-Regime der Nazis die Menschenrechte mit Füßen getreten hat.“

Hans Zaremba