Ausgabe Juli 2016: Kinderhaus, Stadtbummel und Radrundfahrt

Landespolitik

Großes Interesse fand der öffentliche SPD-Dialog zur Flüchtlingspolitik:Das unterstrichen der gute Besuch im Bad Waldliesborner „Haus des Gastes“ sowie die vielen Wortmeldungen.
Fotos (2): Karl-Heinz Tiemann

Bundesweit einmalig

Gewiss sei dies alles nicht zum Nulltarif zu erhalten, stellte der SPD-Fraktionschef aus dem Landtag heraus. Für die Unterbringung und Integration der Flüchtlinge habe die Landesregierung insgesamt rund vier Milliarden Euro veranschlagt. Mögliche Nachträge seien nicht ausgeschlossen. „Kein Land tut mehr, die nordrhein-westfälische Integrations-Infrastruktur ist bundesweit einmalig“, bekräftigte Norbert Römer und kündigte obendrein eine bessere Förderung des ehrenamtlichen Engagements und die Umsetzung des integrierten Handlungskonzepts gegen Rechtsextremismus und Rassismus an. Da dürfte die derweil noch vor der parlamentarischen Sommerpause nach langen Verhandlungen in Berlin erzielte Einigung der Länder mit dem Bund für die Verantwortlichen in Düsseldorf wie eine Befreiung gewirkt haben. Für die Flüchtlinge, die in den Kommunen – wie in Lippstadt – bleiben dürfen, ist es wichtig, dass sie sofort gefördert werden. Dafür sind jene sechs Milliarden gedacht, die der Bund nun den Ländern über drei Jahre überweisen will.

Runder Tisch in Lippstadt

Über die für die soziale Betreuung tätigen drei städtischen hauptamtlichen Fachkräfte hinaus, wovon eine der Stellen von der Dr. Arnold-Hueck-Stiftung mitfinanziert wird, engagieren sich im Stadtgebiet noch rund 100 weitere ehrenamtliche Helfer, Paten und Hauspaten in der Flüchtlingsarbeit in Lippstadt. Zudem besteht eine breite Vernetzung der unterschiedlichsten Organisationen, die sich allesamt gleichfalls mit einbringen und deren Einsatz durch das Ehrenamtsbüro der Stadt Lippstadt koordiniert wird. Dazu gehört auch der „runde Tisch für Flüchtlinge“ unter Leitung des Vorsitzenden des Jugendhilfe- und Sozialausschusses der Stadt Lippstadt, Hans Zaremba, der sich aus dem Netzwerk für Frieden und Solidarität und Repräsentanten der Stadtpolitik im vergangenen Jahr konstituiert hat und Anfang September im Rathaus zu seiner dritten Sitzung zusammentreten wird.

Zentrale Aufgabe

„Freilich ist die Integration der Geflüchteten mit einer guten Bleibeperspektive jetzt und in den nächsten Jahren eine der zentralen gesellschaftlichen und politischen Aufgaben“, hatte die Lippstädter Landes- und Kommunalpolitikerin Marlies Stotz zu Beginn der Bad Waldliesborner Tagung aufgezeigt und dabei an ähnliche Anstrengungen nach dem Zweiten Weltkrieg erinnert, „wo es gelungen ist, viele Vertriebene aus Ostpreußen, Pommern und Schlesien in ihrer neuen Heimat zu integrieren“.