Ausgabe September 2016: Friedrich-Ebert-Ausstellung in der Stadtbibliothek

Sommertour

Stopp in der Hospitalstraße:Vor dem Herdfeuer in der Schmiede positionieren sich Karsten und Andreas Krabel mit dem Lippstädter SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Hans Zaremba und dem stellvertretenden Vorsitzenden des Delbrücker SPD-Ortsvereins, Michael Kersting. Fotos ( 2): Karl-Heinz Tiemann

Stationen im Nicolaiweg

Wolfgang Schulte Steinberg, der seit den 1980er Jahren im Nicolaiweg wohnt, führte die Gruppe auch zu jenem Haus mit der Nummer 33, das von ihm weitgehend allein als „Hobby-Restaurator“ freigelegt wurde und im August 2009 in der Phase seines Umbruchs bereits einmal eine Station auf einem seiner Rundgänge war. Dort konnten sich die Teilnehmer einen unmittelbaren Eindruck über das derweil vermietete Wohnhaus verschaffen, das sich gut in das Ensemble der anderen vorhandenen reizvollen Fachwerkgebäude einpasst. Obendrein blickte die Gruppe in den Hof von Jutta Jordan, die im Nicolaiweg an der Ecke zur Cappelstraße ein Haus besitzt, auf dessen Grundstück sich die erste Lippstädter Tankstelle befunden haben soll. Dort möchte sie gerne ein generationenübergreifendes Reparaturcafé errichten. Vielen Lippstädtern ist nicht bewusst, dass in der Hospitalstraße noch eine klassische Schmiede besteht, in der die Brüder Karsten Krabel als Betriebsinhaber und Andreas Krabel als Betriebsleiter ihren Beruf ausüben. Die beiden Handwerker erläuterten bei loderndem Schmiedefeuer den beeindruckten Gästen die Palette ihrer Tätigkeiten, die sich von Fenstergittern bis zum Metallbau erstrecken und vornehmlich für Privatkunden ausgeführt werden.

Abschluss im „Güter“

Zum Abschluss des gut zweistündigen Streifzuges kehrten die über 50 Damen und Herren in die Gaststätte „Zum Güterbahnhof“ ein, die von Wolfgang Schulte Steinberg zutreffend als echte „Kultkneipe“ charakterisiert wurde und in der sich die Spaziergänger bei kühlen Getränken und leckeren Schnittchen noch einige Stunden über das gerade Erlebte austauschten. Das im „Güter“ verkehrende Publikum beschrieb vor einigen Jahren das Szenemagazin „Blicker“ wie folgt: „Es kommt ein liebenswerter Haufen vom Punker bis zum Akademiker. Einige verkörpern sogar beides und sind punkige Akademiker: Kein Einzelfall ist etwa der Typ, den viele immer für nichts als einen abgedrehten Szene-Freak hielten, bis sich irgendwann herumsprach, dass er jetzt seinen Doktor in Mathematik gemacht hat.“ Auch heute, wo die Geschwister Theo und Chrisu Nastopoulos das Gasthaus in der Hospitalstraße mit viel Engagement und Leidenschaft bewirtschaften, hat diese Pinte am Rande des Nicolaiviertels nichts von seinem ansprechenden Charme eingebüßt.

Hans Zaremba