Ausgabe Oktober 2016: Zwei Beiträge zur deutschen Geschichte

Bundespolitik

Rentenniveau muss bei 50 Prozent liegen

Der Sozialverband VdK stimmt mit Lippstädter SPD-Initiative überein

Ein Jahr vor der Bundestagswahl läuten neue Berechnungen den Renten-Wahlkampf ein. Am Mittwoch, 28. September, platzte in Berlin eine „Bombe“, die schon lange getickt haben soll, wie es der Münchner „Merkur“ beschrieb. Man wartete eigentlich nur darauf, wie groß der Schaden genau sein würde, wenn sie hochgeht. Den politischen Sprengsatz, den die Journalisten im Blick hatten, war die erste Renten-Vorausberechnung des SPD-geführten Sozialministeriums über das Jahr 2030 hinaus.

Sprengsatz

Und dieser platzte mitten in den frühen Bundestags-Wahlkampf. Bis 2035 dürfte das Rentenniveau – das Verhältnis der Rente nach 45 Jahren Arbeit zum durchschnittlichen Einkommen – demnach von heute 47,8 Prozent auf unter 43 Prozent fallen, und auf nur noch etwa 41,6 Prozent im Jahr 2045. Die Reaktionen kamen prompt und heftig. Die Zahlen zeigten den politischen Handlungsbedarf für eine Stabilisierung des Rentensystems, hieß es in Regierungskreisen. Der Sozialverband VdK Deutschland forderte, die „Talfahrt“ zu stoppen. „Das Rentenniveau muss bei 50 Prozent liegen, mindestens aber erst einmal auf heutigem Niveau stabilisiert werden, um einen wirksamen Schutz gegen Altersarmut zu ermöglichen“, so seine Präsidentin Ulrike Mascher (SPD). Damit stimmt die einstige Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Arbeit und Sozialordnung mit dem Lippstädter SPD-Ortsverein überein, der vor Jahresfrist zum SPD-Bundesparteitag einen Antrag mit dieser Intention auf den Weg gebracht und dazu durch seinen Vorsitzenden Hans Zaremba erklärt hatte: „Als Partei der sozialen Gerechtigkeit müssen wir weiter daran arbeiten, die Rente zukunftssicher zu machen“. Da passte es gut, dass nun auf Initiative des SPD-Bundestagmitgliedes Wolfgang Hellmich am Mittwoch, 5. Oktober, im „Kasino“ ein Rentendialog stattfand und über den Rote Lippe Rose intern mit dieser Ausgabe berichtet.

Darstellung des gegenwärtigen Rentensystems:Ein Bild aus dem Vortrag des SPD-Mitgliedes im Bundestag, Ralf Kapschack, beim Lippstädter Rentendialog der SPD am Mittwoch, 5. Oktober 2016. Foto: Karl-Heinz Tiemann