Vom Tor zum Atlantik in die Stadt an der Lippe

Manuel Rodriguez Cameselle vollendete am Samstag, 28. Januar, sein 60. Lebensjahr

Als Manuel Rodriguez Cameselle (vorne im Bild) im Herbst 1999 in den Stadtrat einzog, war mit ihm zum ersten Mal in der Geschichte der Stadt an der Lippe ein Staatsangehöriger aus einem Land der Europäischen Union (EU) Mitglied der Ratsversammlung geworden. Am Samstag, 28. Januar, konnte der SPD-Genosse und das Mitglied der Industriegewerkschaft Metall (IGM) auf 60 Lebensjahre zurückblicken.

Manuel Rodrigeuz Cameselle: Archiv-Foto: Karl-Heinz Tiemann

Industriemeister

Der in Vigo, dem Tor zum Atlantik, in der autonomen Region Galicien im Nordwesten Spaniens geborene Manuel Rodriguez Cameselle kam im Jahr 1969 nach Lippstadt und lebte von Februar 1979 bis August 1984 in Köln. Seit September 1984 ist er wieder in Lippstadt zu Hause, wo er ab diesem Zeitpunkt beim größten Arbeitgeber in der Stadt, Hella, beruflich tätig ist. In diesem Unternehmen übte er lange die Funktion eines Industriemeisters aus und trug unter anderem die Verantwortung für 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, bevor er am 1. Dezember 2014 freigestellter Betriebsrat wurde. In die Arbeiternehmervertretung wurde der seit 1987 der IGM angehörende Mann mit dem spanischen Pass erstmals im September 1994 gewählt.

Ratsmitglied

In die SPD ist Manuel Rodriguez Cameselle im April 1996 gekommen und konnte im Frühjahr 2016 durch die Landesministerin Christina Kampmann für seine 20jährige Zugehörigkeit in der ältesten deutschen Partei ausgezeichnet werden. Für den Lippstädter SPD-Ortsverein gehörte er von 2008 bis 2016 der Kontrollkommission an und war häufig auch Delegierter auf den Stadtparteitagen und Kreisversammlungen der Sozialdemokraten. Die erste Ratsmitgliedschaft des Sozis mit galicischen Wurzeln erstreckte sich von 1999 bis 2009 und seit dem Sommer 2012 ist er erneut einer der 50 Stadtverordneten im Lippstädter Rathaus. Überdies engagierte er sich von 1996 bis 2004 im damaligen Ausländerbeirat, (dessen Aufgaben heute vom Integrationsrat wahrgenommen werden) und war von 1999 bis 2004 auch dessen Vorsitzender.

Persönliches

Ebenso haben viele Lippstädter Fußballfreunde Manuel Rodriguez Cameselle noch als aktiven Kicker in Erinnerung. Als „echter Teutone“, als den er sich auch 20 Jahre nach der Fusion mit der Borussia vom Lipperbruch immer noch empfindet, war er für die „Schwatten“ als linker Verteidiger und im Mittelfeld mit Sonderaufgaben mit von der Partie. Verheiratet ist der Vater von zwei erwachsenen Kindern, der Sohn Marcos ist 31 Jahre alt und die Tochter Alina zählt auch schon 28 Lenze, mit seiner Frau Agnes, einer gebürtigen Ungarin und mit der er gegenüber dem katholischen Krankenhaus in der Straße Lagerplatz wohnt.

Hans Zaremba