Ausgabe April 2017: Engagement für Marlies Stotz und Hannelore Kraft

Parteigeschichte

Positionierte sich Im April 1997 als ein Befürworter einer rot-grünen Koalition im Bund:Christoph Zöpel (rechts) im Bild mit dem Lippstädter SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Hans Zaremba. Archiv-Fotos (2): SPD-Ortsverein Lippstadt

„Wohin will die SPD?“

Vorausgegangen war dem Abend im April 1997 mit der herausfordernden Überschrift „Wohin will die SPD?“ die im Juni 1996 von Friedhelm Farthmann, von 1975 bis 1985 Landesminister in den Regierungen der von der SPD gestellten Ministerpräsidenten Heinz Kühn und Johannes Rau und von 1995 bis 2005 Vorsitzender der SPD-Fraktion im Landtag, in seinem 240 Seiten umfassenden Buch „Blick voraus im Zorn“ formulierte Aufruf zu einem radikalen Neubeginn der SPD. Darin hatte der umtriebige Professor die nach der Landtagswahl im Mai 1995 in NRW gebildete rot-grüne Verbindung kritisiert. Während dem lange Jahre hinter Johannes Rau wichtigsten Sozialdemokraten in Düsseldorf weniger Übereinstimmung mit Grün als mit Schwarz nachgesagt wurde, galt sein einstiger Kabinettskollege Christoph Zöpel eher als ein Befürworter von rot-grünen Regierungen in den Ländern und im Bund. Durchaus interessante Aspekte für den SPD-Disput vor 20 Jahren. In der Person Falk vom Hofes hatte der SPD-Ortsverein Lippstadt bewusst einen Moderator außerhalb der SPD geholt, um keine der Positionen seiner Gäste zu verkleistern.

Publikum wurde einbezogen

Christoph Zöpel sah im April 1997 das Hauptproblem seiner Partei nicht personell, sondern inhaltlich: „Wir stehen mit dem Rücken an der Wand“, berichtete die „Westfalenpost“ über seinen Beitrag und nach dem „Patriot„-Artikel nannte der ehemalige Landesminister als Hauptgrund für die damals hohe Arbeitslosigkeit die Überindustrialisierung Deutschlands. Sein Kontrahent auf dem Podium, Friedhelm Farthmann, erklärte, die Arbeitnehmer müssten sich auf Reallohnverzichte einstellen, damit neue Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Dem versierten Radio-Mann Falk vom Hofe war es zu verdanken, dass es immer wieder für das Publikum Gelegenheiten gab, sich mit Fragen in die Debatte einzuschalten.

Hans Zaremba