Ausgabe Juli 2017: Blick in den Lippstädter Mehrgenerationentreff

Soziale Gerechtigkeit

Für sie sind für mehr soziale Gerechtigkeit auch steuerpolitische Entscheidungen notwendig: Landessozialpfarrerin Heike Hilgendiek aus dem Institut für Kirche und Gesellschaft in Schwerte.

Gesetzliche Rente stärken

Ebenso nachdrücklich waren die Appelle des AWO-Geschäftsführers Stefan Goesmann zur Absicherung gegen eine drohende Altersarmut durch ein neues Rentenkonzept. Der einstige Bankkaufmann kritisierte insbesondere die Reduzierungen des Rentenniveaus, das infolge der gesetzlichen Einschnitte der Jahre 2001 und 2004 von vormals 53 Prozent vor Steuern um rund 10 Punkte gesunken sei. Zudem drohe aufgrund der aktuellen Rechtslage ein weiterer Abfall der Altersbezüge. „Viele Beschäftigte können die Versorgungslücke nicht schließen, weil sie sich keine ausreichende betriebliche und private Altersversorgung leisten können“, brachte der 47jährige die Sorge diverser Rentenanwärter auf den Punkt. Von daher betrachte er die Forderung der AWO als konsequent, „die gesetzliche Rentenversicherung wieder zu stärken und zu einem lebensstandardsichernden Rentenniveau zurückzukehren“.

Gerechte Entlohnung

Als Vertreterin der Arbeitgeberseite erklärte Agnes Piekacz: „Die gesellschaftliche Verantwortung der Betriebe richtet sich vorrangig nach innen, nämlich für eine gerechte Entlohnung ihrer Angestellten.“ Aber auch die unternehmerische Gesellschaftsverantwortung der Wirtschaft, die Corporate Social Responsibility (CSR), zog die Geschichts- und Sozialwissenschaftlerin in ihr Statement ein. Diese Verpflichtung erstrecke sich verstärkt auf die „Umwelt, Region und den Erhalt von Arbeitsplätzen“. Im CSR liege mit Blick auf ein „Mehr“ von sozialer Gerechtigkeit gewiss ein erhebliches Potential, andererseits verhinderten knappe Ressourcen den Ausbau von langfristigen Projekten im Sinne einer CSR.

Blick in den großen Ballsaal im ‚Kasino‘:Die öffentliche Diskussion der Friedirch-Ebert-Stiftung in Lippstadt erfreute sich eines guten Zuspruchs.